Thomas Zelger, freiberuflicher Bergführer aus Bozen, ist seit 2022 der Präsident der Landesberufskammer und des Verbandes der Berg- und Skiführer in Südtirol. Seine Bergführerausbildung begann er erst 2006 im Alter von 34 Jahren, vorher studierte er Politikwissenschaften, war Instruktor für Sportklettern/Breiten- und Leistungssport und betrieb mit Freunden eine eigene Kletter-Marke. Thomas Zelger hat zwei Töchter (Klara und Romy, 12 und 9) und lebt in Völs.

Wer Thomas Zelger bucht für einen unvergesslichen Tag am Berg, schätzt eher Ruhe und Geduld an seinem Bergführer als lauten Schmäh. Seine Ungeduld lebe er dann leider oft privat aus, erzählt er mit lächelndem Bedauern. „Als Bergführer werden neben dem technischen Können und dem logistischen Management die sogenannten Soft Skills immer wichtiger“, erklärt er, und Sicherheit auszustrahlen, wenn dir selbst mulmig ist, und dabei die richtigen Entscheidungen zu treffen, das will gelernt sein.

Ein latentes Altschneeproblem seit dem Herbst und ständig nur diese 10-20 Zentimeter Neuschnee darüber sorgten für einen eher problematischen Skitouren-Winter, auch wenn die Zahl der Lawinentoten im Rückblick mit 5 durchaus im Südtiroler Durchschnitt liegt. Als Präsident der Bergführer da immer im Nachhinein um eine Einschätzung gebeten zu werden, macht Thomas Zelger nachdenklich: „Das Neutralsein fällt manchmal schwer, wenn ich sehe, in welche Hänge da bei welchen Verhältnissen gefahren wird. Was aber nicht heißt, dass mir der Fehler morgen nicht selbst passieren kann.“

Während viele Bergsportler genau die Skitouren im Frühjahr jetzt genießen, weil sich die Lawinengefahr besser einschätzen lässt und der Firn unter den Skiern besonders schön zischt, ist Thomas Zelger als passionierter Kletterer schon auf warme Felswände und Arco und die Dolomiten gepolt. Trotz Verletzung und Ruhepause dadurch hatte er am Sonntag im Frühstücksratscher auch den ein oder anderen guten Tourentipp für uns…

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