Zum Nachhören: Schwester Gudrun Leitgeb in "Feuer & Flamme"

Ihre erfrischende Art hat die 34jährige Antholzerin Gudrun Leitgeb zur bekanntesten Ordensschwester des Landes gemacht: Seit fast 10 Jahren lebt die studierte Dolmetscherin und System-Administratorin im Ordensgewand im Tertiarkloster in Brixen, legte heuer im August ihr Ordensgelübde ab und schloss im Oktober ein weiteres Sprach-Studium ab. Nach einem sehr intensiven Jahr freut sie sich jetzt auf ein paar Tage Auszeit über die Feiertage.

„Fahrstunden im Auto, um meine Fahrkenntnisse aufzufrischen“ – das steht auf Schwester Gudruns Wunschzettel an das Christkind heuer. Geschenke gibt es aber nicht nur von der Schwester Oberin, sondern auch untereinander. „Wie unter Freundinnen eben“, sagt Schwester Gudrun und ein Zwinkern verrät, dass sich auch in einem Kloster nicht alle gleich lieb haben. „Aber das Schöne an unseren Konflikten ist“, lacht sie, „dass sie sich oft nur um Kleinigkeiten drehen: Fenster auf oder Fenster zu, Zugluft oder nicht, wie in jeder anderen Familie auch.“ Dass sie selber besser sein könnte im Konflikte-Bereinigen, das weiß sie: „Den richtigen Tonfall zu finden fällt mir nicht immer leicht.“

Als Erzieherin im Heim der Marienschule in Bozen und im Vinzentinum in Brixen ist sie in seltenen Fällen auch mal ohne Schleier unterwegs: „Zu Fasching, wenn ich verkleidet bin, oder beim Badminton-Training bin ich natürlich auch ganz normal gekleidet wie jede andere auch.“ Aha – Badminton. Und jede Minute, die Schwester Gudrun Leitgeb den Dingen widmet, die sie selbst gerne macht, gönnt man ihr aus ganzem Herzen, denn ihre drei Wochen Urlaub bleiben ihr nicht selten bis in den Spätherbst hinein: „Mal kommt das dazwischen im Sommer, mal jenes, und dann ist es Herbst und so wie heuer merke ich, dass sich die Müdigkeit doch staut und ich eine Pause brauche.“

Heiligabend und Christtag, die großen Weihnachtsfeiertage, verbringt Gudrun Leitgeb immer im Kloster, nicht bei ihrer Familie in Antholz. Wie schwer ihr das fällt und welche Träume sie für das neue Jahr hat, hat uns die beeindruckende junge Frau am Sonntag auch im Sonntagsfrühstück erzählt...


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