Zum Nachhören: Sara Canali in "Feuer und Flamme"

Sara Canali aus Klausen startete nach gescheiterter Bewerbung für eine Ausbildung zur Pilotin vorerst im Hotelmanagement durch.  Dann studierte sie Design in Venedig, absolvierte ein Innovations-Studienprogramm an der Standford Business School im Silicon Valley und sammelte 20 Jahre lang Erfahrungen in der Fashion- und Outdoor-Branche bei weltweiten Labels wie The North Face oder Odlo, wo sie in der Schweiz letzthin die Produkt- und Innovationsabteilung leitete. Zurück in Südtirol, gründete sie 2019 ihr Start-up, das Sport-Label SHER für Frauen. Mit ihrem schwedischen Partner Claes und ihrem 8 jährigen Sohn Leon lebt Sara Canali in Bozen.  

Sonntag ist Eishockey-Tag für Sara Canali. „Ich bin der absolute Mannschaftssport-Typ und war schon lang auf der Suche nach einer neuen Chance. 2023 gründete eine Gruppe Frauen in Bozen eine Hockey-Freizeitmannschaft für Frauen, da war ich sofort dabei. Sonntag wird trainiert.“ Nach fünf Minuten im Gespräch mit der Unternehmerin und Multi-Sportlerin ist klar: Diese Frau gendert nicht, sie handelt. „Das Sprachliche macht nicht den Unterschied“, sagt sie.

Sara Canali wäre gerne Pilotin geworden – und Fußballerin. Beides scheiterte, weil sie ein Mädchen war. Inzwischen hat sie gelernt, sich von Grenzen nicht bremsen, sondern pushen zu lassen. In der männerdominierten Welt des Radsports arbeitete sie jahrelang an der Entwicklung eines Radbekleidungs-Labels, das Anatomie und Bedürfnisse der Frauen sowie die Nachhaltigkeit respektiert. „Unsere Teile kleiden jede Frau und unsere Kollektionen und Farben überdauern die Saisonen“, erklärt sie, „und wenn sich Frauen durch unsere Trainingsmode schöner und wohler fühlen und lieber bewegen, macht mich das glücklich.“ Der Firmensitz in Bozen als Anlaufstelle und Ort des Austauschs für Frauen, die sich austauschen und inspirieren, als Hochburg des Female Empowerments, das ist ihr großer Traum.

Zum letzten runden Geburtstag machte Sara Canali den Pilotenschein, und für den nächsten Runden heuer hat sie natürlich auch ein Projekt. Davon – und von den Grenzen, mit denen sogar sie selbst gut leben kann – hat die Startupperin uns auch am Sonntag erzählt…