Zum Nachhören: Robert Peroni in "Feuer und Flamme"

Der Abenteurer Robert Peroni aus Klobenstein (geboren am 22.Mai 1944) errang durch zahlreiche Erstbegehungen und Expeditionen Bekanntheit auf der ganzen Welt. Nach Wüstendurchquerungen u.a. in Afghanistan, dem Iran und der Sahara durchquerte er 1983 mit seinen Begleitern Pepi Schrott und Wolfi Thomaseth den Grönländischen Eisschild in 88 Tagen über 1.400 km an seiner breitesten Stelle - ohne Hilfsmittel, unvergessen. In seinem kleinen Hotel „Red House“ in Tasiilaq/Ostgrönland empfängt er Gäste aus aller Welt. Etwa zweimal im Jahr besucht Peroni seine Tochter und seinen Bruder am Ritten, seine Partnerin lebt in Deutschland.

Schon als Achtjähriger soll Robert Peroni mit einem gepackten Köfferchen unter dem Kissen geschlafen haben, heißt es, um jederzeit abreisen zu können, und er war ein „Wald-Bub“ am Ritten. „Heute komme ich hier nach Südtirol zurück“, sagt er, „sehe Bäume, Häuser – wunderschöne Bäume und Häuser – aber den Schlern dahinter, den sehe ich nicht. Das Gefühl von Freiheit fehlt mir schon ein bisschen.“ Bei schönem Wetter in Grönland schweife der Blick über 360 Grad bis zu 200 Kilometer weit: „Du siehst so weit, bis sich die Erde krümmt.“ Blick auf ein Dutzend Gletscher hat er vom Red House aus.

Nach seiner Grönland-Durchquerung 1983 wurde Robert Peroni von zwei Inuit, zwei Einheimischen, im Boot zurück in den Fjord gebracht, erinnert er sich: „Die Sonne stand ganz tief, das Meer schimmerte wie Öl, und in den Mandelaugen meiner Bootsführer, ganz außen, konnte ich ein Lächeln sehen. Einfachheit. Freiheit.“ Einer der Momente, in denen er wusste, er würde bleiben.

Die Einfachheit der Inuit fasziniert ihn bis heute. „Ja, sie trinken vielfach, es fehlt eine Trinkkultur und über 95 Prozent der polizeibekannten Probleme gehen auf den Alkohol zurück“, erklärt er. „Aber zwei Tage später, wenn sie wieder nüchtern sind, melden sich die Betrunkenen bei der Polizei und sagen: Ich war´s, tut mir leid, ich war betrunken.“ Eine schwere Blutkrankheit hat Robert Peroni inzwischen dank der richtigen Tabletten im Griff, aber die Sorge um seine Nachfolger beschäftigt ihn. Auch davon hat er am Sonntag in „Feuer und Flamme“ gesprochen...

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