Zum Nachhören: Pauli Trenkwalder in Feuer&Flamme

Pauli Trenkwalder (Jahrgang 1975) war viele Jahre lang Bergretter wie sein Vater, ist Psychologe und ausgebildeter Bergführer, vor allem außerhalb Südtirols. Seit 15 Jahren ist er außerdem als Referent u.a. in der Schweizer Bergführerausbildung tätig, im Bundeslehrerteam des deutschen Alpenvereins und damit sehr erfahrener Lawinenexperte. Mit seiner Frau Verena und seiner Tochter Nora (15) lebt er in Gossensass.

Ruhe ist vielleicht das größte Credo des Bergführers und Psychologen Pauli Trenkwalder: „Ob im Winter, in der Weihnachtszeit oder wann auch immer: Unser Körper und unser Geist brauchen Ruhe, damit wir uns wieder fokussieren, unsere Akkus laden und herunterkommen können.“  So viel er auch sonst unterwegs sein mag, die Weihnachtsfeiertage verbringt er immer bei seiner Familie zuhause, genießt mit seiner Tochter „Sissi“ im Fernsehen und versucht, unnötigen Weihnachtssongs aus dem Weg zu gehen. „Weihnachten, das heißt für viele Menschen Einsamkeit und Traurigkeit“, und das tue ihm leid, sagt er.

Als Sohn des ehemaligen Chefs der Bergrettung kam Pauli Trenkwalder (der übrigens wirklich „Pauli“ heißt) schon früh zum Klettern, irgendwann wurde es zum Lebensinhalt. „Berge heilen nicht“, sagt er, das sei ihm zu esoterisch, „sie bilden aber einen guten Rahmen für meine Arbeit als Psychologe.“ Oft führt er Menschen in die Berge, die zwar psychisch gesund sind, aber zu bestimmten belastenden Lebensthemen Unterstützung suchen, erklärt er: „Berufswechsel, Mitarbeiterführung, das sind so die häufigsten Punkte.“ Auf die Bezeichnung „Coach“ steht er nicht wirklich, stellt er klar: „Aber wenn es Menschen dabei hilft, die Schwelle niedriger zu setzen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, dann lass ich mir auch den `Coach` gefallen.“

Immer zu Winterbeginn hofft Pauli Trenkwalder auf viel Schnee und damit eine stabile Unterlage für seine Skitouren und frischt selbst als Profi immer sein Können und Wissen in Sachen Lawinen auf. „Wir vergessen oft“, weiß er, „dass das Genießen am Berg wirklich tödlich enden kann.“ Um das zu vermeiden, baut er vor allem auf ganz gezielte und gut durchgeführte Lawinensuchübungen. Wie die aussehen, hat uns Pauli auch am Sonntag in „Feuer und Flamme“ erklärt...