Zum Nachhören: P. Anselm Grün

Rund 16 Millionen Mal gingen seine Bücher über den Ladentisch, über 300 Werke stammen aus seiner Feder. Anselm Grün könnte Multimillionär sein - wäre er nicht Mönch geworden und hätte damit sein Leben der Armut verschrieben. Traurig macht ihn diese Tatsache aber keineswegs, im Gegenteil. "Ich brauche keinen Luxus. Das Geld fließt zur Gänze ins Kloster. Ich verdiene nichts und brauche auch nichts."

Den Sinn des Lebens sieht er ganz woanders. "Mein Leben bekommt eine neue Qualität, wenn ich jeden Morgen bewusst mit dem Gedanken aufstehe: Heute grabe ich meine ganz persönliche Lebensspur in diese Welt ein, damit durch mich diese Welt ein wenig heller und wärmer und menschlicher wird." Und Anselm Grün hat längst Spuren hinterlassen. Millionen Leser erreicht er mit seinen Worten und hilft ihnen dabei "mit der Weisheit der eigenen Seele in Berührung zu kommen." Anselm Grün ist zum Inbegriff eines spirituellen Aufbruchs geworden, der aus den Klöstern kommt und immer mehr Menschen anzieht. Doch nicht nur mit seinen Büchern erreicht er die Menschen, sondern auch als Coach und Referent. Die Gespräche mit den Menschen inspirieren ihn ganz besonders und lassen ihn spüren, was die Menschheit bewegt. Durch das Schreiben reflektiert er diese Fragen und gibt sich auch selbst eine Antwort darauf. Der Weg zum Glück ist für den Mönch gar nicht mal so weit: "Das Wichtigste ist, sich selber anzunehmen, so wie man ist. Erst muss ich Abschied nehmen von Illusionen und mich fragen, was Gott mir gegeben hat. Und ich darf mich nicht mit anderen vergleichen. Das Vergleichen ist der Weg zum Unglücklich sein, denn es wird immer Menschen geben, die mehr haben als ich. Die eigene Durchschnittlichkeit anzunehmen, ist der Schlüssel zum Glück."

Ein spirituelles, aber auch sehr weltliches Sonntagsfrühstück auf Südtirol1. Dabei sprach der Benediktinermönch nicht nur offen über die Kirche, sondern auch von seiner Aufgabe als Finanzchef, Aktienhändler und über die Liebe und das Zölibat.

Zum Nachhören: P. Anselm Grün bei Daniel Winkler...

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