Zum Nachhören: Oster-Frühstück mit Sr. Mirjam

Mit Anfang 20 entschied sich Mirjam Volgger aus dem Weitental für einen ungewöhnlichen Schritt: Sie trat den Tertiarschwestern in Brixen bei, einem Orden, der für das Leben in Armut und Gebet steht. Kein Besitz, keine Familie – aber dafür eine unglaubliche Lebensfreude, die die Tertiar-Oberin ausstrahlt. Im Sonntagsfrühstück sprach sie über ihren Weg ins Kloster, aber auch die spannende Balance zwischen spiritueller Hingabe und modernen Freuden!

„Ich habe mir gedacht, probier’s einfach“, sagt Sr. Mirjam lachend, als sie auf ihre Entscheidung zurückblickt. „Das Aha-Erlebnis war, dass ich mich sofort zu Hause gefühlt habe.“ Diese Entscheidung war nicht ganz einfach, denn ihr Bewegungsdrang war stets sehr groß. Aber der Weg ins Kloster nach Brixen gab ihr nicht nur inneren Frieden, sondern auch eine überraschend erfüllende Freiheit. „Soweit es die Zeit erlaubt, bin ich viel unterwegs“, erklärt sie. „Einmal für die Schwestern, aber auch in meiner Freizeit mit dem E-Bike, vor allem wenn ich mir am Samstag und Sonntagnachmittag frei nehme.“ Es sind gerade diese Auszeiten, in denen sie die Natur und die Freiheit zu genießen weiß – und das auf zwei Rädern im Eisacktal. Aber auch in der digitalen Welt findet Mirjam ihren Platz: „Ich finde gerade diese technischen Möglichkeiten, die es mit diesem Handy gibt, großartig. Vor allem ist es für mich auch eine Beziehungspflege. Freunde sehe ich wie Blumen und die Blumen müssen wieder begossen werden. Wenn ich ihnen ein Foto oder ein liebes Wort schicke, merke ich, dass ihnen das gut tut.“ Im Frühstück am Ostersonntag mit Sr. Mirjam wird klar, dass für sie Ostern mehr ist als ein religiöses Fest. „Ostern öffnet eine Perspektive, dass nach dem Tod nicht alles aus ist. Und das übt in mir schon Hoffnung und auch Freude aus.“ Ihre Sicht auf das Leben und die Liebe zu den kleinen, alltäglichen Dingen in Verbindung mit einem tiefen Glauben machen ihre Geschichte einzigartig.

Die Provinzoberin der Tertiarschwestern, am Frühstückstisch auf Südtirol 1, bei Daniel Winkler. Hier zum Nachhören: