Zum Nachhören: Maria Oberprantacher im Sonntagsfrühstück

Maria Oberprantacher, Jahrgang 1962 und aufgewachsen am Unterabelhof in St.Martin/Passeier, besuchte die Krankenpflegeschule in Meran und arbeitete jahrelang als Pflegerin u.a. am Krankenhaus Bozen. Danach koordinierte sie viele Jahre lang u.a. den Hauskrankenpflegedienst im Gesundheitssprengel Passeier und ist seit zehn Jahren Pflegedirektorin der Stiftung St.Elisabeth. Heute lebt sie mit ihrem Mann in St.Leonhard/Passeier, hat zwei erwachsene Kinder und drei Enkelkinder. Sie reist und wandert leidenschaftlich gerne.

Auf der Kardio-Intensivstation im Dienst Vollgas zu geben, und dann heim ins Passeiertal zu kommen und am elterlichen Hof bei der Heuernte zu helfen: Das sind die Bilder, die Maria Oberprantacher als junge Krankenpflegerin damals am Bozner Krankenhaus in Erinnerung behält. „Das Aufwachsen mit sieben Geschwistern, dieses Ursprüngliche, meine Herkunft auf der einen Seite - und die schnelle Stadt auf der anderen Seite, dieser Gegensatz hat mich sehr geprägt“, erinnert sie sich, und in Passeier wohnt sie gern bis heute, auch wenn sie dafür stundenlange Fahrten im Auto in Kauf nehmen muss, z.B. nach Martinsbrunn in Meran oder den Grieserhof in Bozen, nur zwei ihrer Arbeitsplätze.
Als Pflegedirektorin pflegt Maria Oberprantacher heute nicht mehr Senioren oder Patienten, sondern ihre Mitarbeiter, und sie liebt auch diese Herausforderung. Die verschiedenen Ursachen des Pflegenotstandes in Südtirol sind ihr Tagesgeschäft, umso leidenschaftlicher wirbt sie für den Pflegeberuf: „Turnusdienste, Bezahlung, klar, das sind lauter Herausforderungen. Aber kaum ein Beruf lässt sich so günstig an verschiedene Lebenssituationen anpassen wie der Pflegeberuf, auch als junge Mutter. Und kein Beruf ist so erfüllend.“ Dass aus einzelnen Prämien und Applaus auf den Balkonen in den ersten Corona-Wochen keine konkreten Lohnerhöhungen für das Pflegepersonal wurden, beobachtet Oberprantacher wie so viele mit Bedauern.

Rund um den Internationalen Tag der Pflege am 12.Mai war Maria Oberprantacher zu Gast im Sonntagsfrühstück auf Südtirol1. Sie hat von ihren schönsten Begegnungen und Erlebnissen der letzten Jahrzehnte in ihrem Traumberuf erzählt, aber auch verraten, welche Lösungsvorschläge sie zur Aufwertung des Pflegeberufs hat.

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