Zum Nachhören: Maria-Christina Kastlunger in "Feuer und Flamme"

Maria-Christina Kastlunger aus Brixen studierte Wirtschaft, hatte aber nie wirklich vor, in dem Bereich zu arbeiten. Sie kam vor 25 Jahren in die Trauerbegleitung, die Lebens- und Unternehmensberatung und lebte u.a. in den USA, China, Mailand, Frankfurt und Hamburg. Anfang des Jahres gründete sie mit ihrer Partnerin das Bestattungsunternehmen „Gratiam Vitae“, in dem sie klassische, aber auch individueller gestaltete Bestattungen und Trauerfeiern organisiert. Sie lebt seit gut drei Jahren wieder in Brixen.

Die ersten Trauerfälle in ihrer Familie erlebte Maria-Christina Kastlunger schon ganz früh. Das Wort „Verlust“ verwendet sie trotzdem nicht. „Menschen gehören uns nicht, wir können sie nicht verlieren. Wir können uns nur verabschieden davon und feiern, dass wir ein Stück des Weges miteinander gehen durften“, sagt sie. Aus der Beerdigung ihres Opas hätte sie im Alter von fünf Jahren am liebsten schon ein großes Fest gemacht: „Es ist ja schön, dass er uns so viel hinterlassen hat, dachte ich mir damals schon, das müssen wir doch feiern, dass wir ihn hatten.“ Den Tod als Teil des Lebens zu sehen, in das wir ein unbedingtes Urvertrauen haben dürfen, und den Tod wieder mehr ins Leben zurück zu holen: Diesen Wunsch kann sie jetzt, 40 Jahre später, mit ihrem Bestattungsunternehmen umsetzen. Denn neben der traditionellen Bestattung bietet sie individueller gestaltete Feiern an. Da dürfen auf dem Sarg zur Deko auch Sägespäne oder Bücher liegen, erzählt sie: „Jeder Mensch ist und war einzigartig, dementsprechend dürfen wir das auch auf jeder Abschiedsfeier spüren.“.

Ihre eigene Beerdigung hat Maria-Christina Kastlunger vor 20 Jahren schon geplant. Nicht aus Sorge vor dem eigenen Tod, sondern irgendwo auch aus Freude am Leben. Daran glaubt sie ganz fest: „Dass es das Leben immer, immer gut mit uns meint. Und ich glaube an das Gute im Menschen.“ Auch davon hat uns die Bestatterin und Trauerbegleiterin am Ostersonntag in „Feuer und Flamme“ erzählt…