Zum Nachhören: Marc Zebisch

Eigentlich war es immer schon klar, dass Wetterextreme zunehmen, sagt Marc Zebisch, der Leiter für Klimaforschung an der Eurac in Bozen. Das Bewusstsein dafür ist aber erst vor wenigen Jahren in den Mittelpunkt gerückt. Zebisch hat sich in seiner beruflichen Karriere mit vielen Studien zum Klimawandel und dessen Folgen auseinandergesetzt, damit ist er auch der perfekte Gast zum Abschluss der „Green Week“ auf Südtirol 1.

Eine Woche lang standen auf Südtirol 1 grüne Themen im Mittelpunkt und damit auch die Frage: Was kann jeder Einzelne tun? Dabei handelt es sich aber fast schon um eine Fangfrage, meint Marc Zebisch: „Weil sie suggeriert, dass es an jeden einzelnen von uns liegt, das Problem Klimawandel in Griff zu bekommen.  Die großen Hebel liegen allerdings bei der Politik, die muss erstmal die Rahmenbedingungen dafür schaffen.“ Dass der Klimawandel nicht mehr wegzureden ist, weiß eigentlich jeder. Wobei das Thema fast schon in den Hintergrund gerückt ist. Zebisch: „Vor der Ukraine oder Gasa -Krise war es der Klimawandel, der den Menschen am Herzen gelegen ist, jetzt ist er weiter hinten zu finden. Das ist natürlich schade, denn der Klimawandel wartet nicht.“ Zebisch möchte nicht in den Wettbewerb mit anderen Krisen treten, aber der Klimawandel hat einfach Folgen, sagt er. Und das für jeden Lebensbereich und das wird uns erst jetzt so richtig bewusst. Zebisch: „Dabei geht es nicht nur um die direkten Folgen für Wasserhaushalt oder Waldgesundheit, sondern auch um die indirekten Folgen auf die Wirtschaft. Sturm Vaia hat beispielsweise Folgen auf die Holzwirtschaft, auf die Preise usw.“

Marc Zebisch diesmal im Sonntagsfrühstück bei Daniel Winkler, hier zum Nachhören: