Zum Nachhören: Manuela Kerer in "Feuer und Flamme"

Die Brixner Komponistin Manuela Kerer macht klassische Musik, die in ihrer Experimentierfreude nicht jedem liegt, ber international für viel Aufsehen sorgt. Sie studierte Komposition, Violine, Rechtswissenschaften und Psychologie in Innsbruck, ist Professorin für Musikpädagogik am Konservatorium in Bozen und die neue Leiterin der Münchener Biennale. Mit ihrem Mann Rainer und den beiden Töchtern Marlen (fast 6) und Clara (fast 4) lebt sie nach zahlreichen Auslandsaufenthalten inzwischen wieder in Brixen.

Seitdem am 9.Februar bekannt wurde, dass Manuela Kerer gemeinsam mit der Musikwissenschaftlerin Katrin Beck ab 2026 die Münchener Biennale, ein einzigartiges Uraufführungs-Festival weltweit, leiten wird, steht ihr Telefon nicht mehr still. „Ihr habt keine Ahnung, wer da jetzt alles anruft und von mir eingeladen werden will“, erzählt sie amüsiert darüber, plötzlich zu den echt „Wichtigen“ zu gehören. Dass ihr diese Position jetzt zu Kopf steigen wird, diese Gefahr hält sich nach wie vor sehr in Grenzen. Vier abgeschlossene Studien inklusive Doktorarbeiten, zahllose Auszeichnungen und viel Anerkennung für ihre Kompositionen bis in die USA, nach Südamerika oder Neuseeland haben sie bisher auch nicht nachhaltig aus der Spur gebracht.

Eine Musik begleitete Manuela Kerer und ihre drei Geschwister seit der Kindheit: das Anschlagen mit Daumen und Mittelfinger von Kristallgläsern und Porzellan, um zu testen, ob diese einen Sprung hatten. „Ich habe das erst später bemerkt, wie sehr Musik mich immer schon begleitet hat im Haushaltswarengeschäft meiner Eltern damals“, erinnert sie sich, und erklärt damit ihre Begeisterung als Komponistin für Alltagsgegenstände, die „Musik“ machen. Wenn eine Komponistin das Schmelzen der Gletscher oder das Leid der Flüchtlinge im Mittelmeer mit Instrumenten und deren Möglichkeiten mit etwas Abenteuerlust und Experimentierfreude einfangen kann, ist sie es. „Gott sei Dank spiele ich selber Geige. Wenn da jemand im Orchester wirklich sagt, dass er nicht einsieht, wie das jetzt zu spielen ist, setz ich mich hin und sag: Lass mich mal!“ Von kleinen Kämpfen und großen Plänen hat uns Manuela Kerer auch ganz ausführlich erzählt…

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