Jens Kramer, Jahrgang 1979, ist gelernter Schlosser und seit einigen Jahren Ausfahrer bei der Firma Lobis. In seiner Freizeit ist er der wohl bekannteste Extremläufer und Trailrunner unseres Landes: Im Alpenraum und vor allem in den Dolomiten hat er wohl jeden Skymarathon, Ultrarace und Gletscher-Trail mehrfach hinter sich, beim 250-km-Wüstenlauf „Marathon des Sablles“ durch die Sahara belegte er 2021 den 10.Platz. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder (Erik, 11, und Kira, 9) und lebt mit seiner Familie in Steinegg.  

Markante Menschen tragen markante Titel und Spitznamen, Jens Kramer hat gleich zwei davon. Der ‚Lord‘ ist ein Ehrentitel, den er seinem langjährigen Engagement bei den Südtiroler Highlandern verdankt, der ‚Running Jesus‘ kommt aus der Wüste: „Ein Fotograf sah mich beim Marathon des Sables daherkommen mit wehenden, offenen Haaren, nannte mich so und der Titel ist mir dann geblieben“, erzählt Jens. Der ‚Lord‘ schaffte es sogar auf die Kreditkarte.

Mit dem Extremlauf durch die Sahara erfüllte sich Jens Kramer einen Lebenstraum und bereitete sich u.a. auf dem Laufband in der Sauna eines Nachbarn akribisch darauf vor. „58 Grad, damit hatten wir dann doch nicht gerechnet, eine Hitzewelle in der Wüste, das musst du erst mal erwischen. Der vierte Tag war der härteste, aber schlussendlich mein schnellster.“ Der Zieleinlauf? Mit zerschnittenen Socken und Beinen vom messerscharfen Kamelgras – aber glücklich.

Das Durchbeißen-Müssen fasziniert den Trailrunner, und der Zauber der Berge: „Ein Sonnenaufgang in den Bergen beim Laufen, das gleicht mich aus, da fühle ich mich aufgehoben, das ist episch.“
Von seiner Begeisterung fürs Laufen, die fast schon Religion ist, und von seiner Vorfreude auf den diesjährigen Südtirol Ultrarace Ende August über die Sarntaler Alpen und einen Extremlauf im Everest-Gebiet im November hat uns Lord Jens Kramer auch erzählt…