Zum Nachhören: Künstlerin Gabriela Oberkofler im Sonntagsfrühstück
Die Natur und ihre Zerstörung sind die Themen, die die freischaffende Künstlerin Gabriela Oberkofler aus Jenesien am meisten antreiben. Sie studierte u.a. an der University of Visual Arts in Corner Brook/Kanada, an der Hochschule für Kunsttherapie in Nürtingen und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Ihre erste große museale Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart und der damit verbundene Kubus-Publikumspreis im vergangenen Sommer ist nur ein Höhepunkt ihrer Künstlerkarriere. Mit ihrem Ehemann, dem Künstler Stefan Rohrer, lebt Gabriela Oberkofler in Stuttgart und am Taberhof in Flaas bei Jenesien.
Eigentlich zeichne sie heute noch wie als Kind damals, sagt Gabriela Oberkofler: „Ein Block, ein paar Filzstifte, ein paar Umrisslinien – und dann fülle ich mit feinsten Strichen das Innere aus. Auch wenn sich durch die Professionalisierung des Materials die Strukturen verändert haben – geblieben ist es das Gleiche.“ Rot bleibt Rot, Gelb bleibt Gelb, sie liebt pure Farben und merkt: „Wenn ich zeichne, auch in meinem Atelier in Stuttgart, dann bin ich immer daheim am Salten.“ Das seien die Bilder von damals, die aus ihr herauskommen: die Lärchen dort, die Zapfen, die Zäune, die Tiere.
Gabriela Oberkofler ist eines von sechs Kindern, aufgewachsen im Gasthof „Zum Hirschen“ in Jenesien, zu dem auch eine Haflinger-Zucht gehört. „Das sind lauter bodenständige Menschen bei mir daheim, die gut wirtschaften können“, lächelt sie, „die dachten anfangs, glaube ich: ‚Jaja, lass sie nur Kunst studieren, die kommt schon wieder auf den Boden‘.“ Kam sie nicht, zumindest nicht auf den Boden, den sich ihre Eltern vorstellten. Dafür gestaltete Gabriela ihr Erbe, den geschichtsträchtigen Taberhof in Flaas, mit viel Geschick, harter Arbeit und Liebe zum Vorhandenen um zu einem „Institut für alternative Landwirtschaft, zeitgenössische Kunst und Leben in der Peripherie“. Welche Pläne sie dort verfolgt und wie Gabriela Oberkofler mitmischt, wenn Chemnitz in Sachsen im Jahr 2025 Kulturhauptstadt Europas wird, hat uns die Künstlerin auch in „Feuer und Flamme“ erzählt...