Zum Nachhören: Karin Roner in "Feuer&Flamme"

Karin Roner aus Tramin hätte sich sehr gut vorstellen können, Architektur zu studieren. Aus Überzeugung trat sie aber nach der Handelsoberschule und ihrer kaufmännischen Ausbildung als ältere von zwei Schwestern in die Fußstapfen von Vater und Großvater und übernahm 2007 im Alter von 42 Jahren die Geschäftsleitung der Brennereien Roner. Keine Brennerei hat in den vergangenen Jahren italienweit mehr Preise für ihre Destillate eingeheimst.

Sie möchte gerne manchmal einfach so die Beine hochlegen können und in ihrem wunderschönen Garten daheim in Tramin sitzen, erzählt Karin Roner, aber sie schaffe es einfach nicht. „Sobald ich mir den Liegestuhl herrichte, sehe ich, da wäre was abzuschneiden und da wäre was umzustellen, und so ist die Ruhe wieder dahin“, lacht sie. An Energie und vor allem auch an neuen Ideen fehlt es ihr nicht, weder beruflich als Geschäftsführerin der Brennereien Roner, noch privat, als zweifache Mutter. Vier Stunden Schlaf pro Nacht reichen ihr zum Glück, erklärt sie, und ihr zweites großes Glück sei ein Pool an phantastischen Mitarbeitern, auf die sie sich stets verlassen könne: „Ich habe Mitarbeiter, die vor neuen Ideen und Elan nur so strotzen. Jeder weiß, er ist wichtig und Teil der Familie dieses Betriebes. Allein kann ich gar nichts erreichen, die Kette läuft nur, wenn jedes Glied darin funktioniert.“

Karin Roners Großvater Gottfried begann im Jahr 1946, unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges, aus einer Not heraus mit der Destillation. Als Karin drei Jahre alt war, erwischte sie aus Versehen den ersten Schluck Grappa, heute weiß sie einen guten Tropfen im richtigen Moment sehr zu schätzen. Dem Wandel der Geschmäcker zu folgen, ist eine tägliche Herausforderung, einzig an den Wodka wagen sich die Brennereien nach wie vor nicht heran. Vom Sich-Behaupten-Können in schweren Zeiten, in einem nach wie vor sehr männer-dominierten Geschäft und über die Generationen hinweg hat uns die Unternehmerin Karin Roner auch am Sonntag erzählt…


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