Zum Nachhören: Florian Pallua in "Feuer und Flamme"
Florian Pallua ist diplomierter Psychologe, seit 2014 beim Forum Prävention beschäftigt und seit 2016 Koordinator der damals gegründeten Fachstelle Jugend. Sein täglicher Job? „Strategien zu finden, damit Jugendliche gut aufgehoben sind und ihr Potential entfalten“, lautet seine Antwort.
Er stammt aus St.Lorenzen, wohnt inzwischen in Bozen und hat zwei Kinder.
Eine Sehbrille ist das Markenzeichen von Florian Pallua. So türkisblau wie das Meer, das wir uns im Sommerurlaub wünschen – und gegossen aus recycelten Eislöffeln: „Der Optiker in Mailand meinte, die kannst du nicht kaufen, das ist eine Eigenproduktion, die kostet mindestens 15.000 Euro. Oder ich schenke sie dir.“ Letzteres passierte, erzählt Florian, und trägt sie seit inzwischen 15 Jahren. Genauso treu wie er seine Brille feiert, stärkt er seit vielen Jahren jungen Menschen in Südtirol auf ihrem Weg den Rücken und versucht vor allem, sie zu verstehen und nicht, über sie zu urteilen. „Nicht die Jugendlichen müssen mir beweisen, ob sie `gut` sind oder nicht, sondern ich muss beweisen, wie ernst ich es meine und ob ich Vertrauen verdiene“, sagt er. „Schlussendlich gehe es nicht drum, trinkt ein Jugendlicher zu viel oder zu wenig oder raucht er zu viel oder zu wenig, sondern was braucht er?“
Corona hat vieles verändert, ist jungen Menschen in Südtirol aber zu wenig als echte Chance erklärt worden, ist Florian Pallua überzeugt. Und hat Alkohol und Nikotin unter Jugendlichen wieder „cooler“ gemacht. Eine Diskussion lohnt sich für ihn ganz besonders: „Zu definieren: Was und wer ist eigentlich cool? Wer die besten Markenklamotten trägt und Alkohol trinkt? Oder wer freundlich ist, wen feiern wir?“ Auch wie wichtig diese Definition ist, haben wir am Sonntag mit ihm besprochen...