Zum Nachhören: Fiung im Weihnachtsfrühstück

Weihnachten ist für ihn das Fest der Familie, das Fest der Herzen und das Fest der Liebe Gottes. Der bekannte und beliebte Familienseelsorger Toni Fiung spricht am Weihnachtstag auf Südtirol 1 über seine wertvolle Arbeit als Ehe– und Familienseelsorger, aber auch von persönlichen Herausforderungen und Zweifeln, sowie dem großen Glück enger Familienbande.

Welche Erinnerungen haben Sie an das Weihnachten in Ihrer Kindheit?

Weihnachten war damals viel karger, wir sind acht Kinder und meine Eltern mussten planen und schauen, wie sie uns ernähren konnten. Es gab zwar auch Geschenke, aber besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Christbaum, der immer mit Süßigkeiten geschmückt war. Das war natürlich eine große Verlockung und der gute Christbaum hat natürlich nicht viele Tage überlebt.

Über welche Geschenke freuen Sie sich eigentlich am Meisten?

Ich bin der Meinung, dass es an Weihnachten keine Geschenke braucht. Für mich ist es ein Geschenk, dass man sich einander Zeit gibt, dass man zusammen etwas erlebt, dass man sich wieder einmal sagt, wie wichtig der andere für einen ist. Mit materiellen Geschenken tue ich mich wirklich schwer.

Nicht alle haben das Glück, in einer Familie Weihnachten feiern zu dürfen. Oder sie feiern das erste Mal ohne einen lieben Menschen, den sie dieses Jahr verloren haben. Was möchten Sie ihnen mit auf den Weg geben?

Es geht darum, dass man erstmals die Kräfte sammelt, um überhaupt die Situation neu zu leben. Der Abschied ist sehr schmerzlich und gerade an Weihnachten spürt man, dass ein lieber Mensch fehlt. Vielleicht ist es manchmal eine Hilfe, dass man denken kann, dass es diesem lieben Menschen gut geht. Auch die Schmerzen soll man spüren auch das Weinen soll einen Platz haben und gleichzeitig die Dankbarkeit, diesen Menschen gehabt zu haben, oder einfach zu sehen, das Leben geht doch irgendwie weiter. Es braucht sehr viel Geduld und es braucht sehr viel Kraft die hoffentlich geschenkt wird.

Gibt es auf die Frage „Warum“ wirklich keine Antwort?

Das ist die große Herausforderung. Das Warum bleibt das Warum. Ich habe oft mit Tiefenpsychologen und Theologen gesprochen, aber das, was uns begleiten kann sind der Glaube, die Hoffnung und die Liebe. Das gibt dann auch ein bisschen Basis, dass man das verkraften und es mit Blick in die Zukunft besser angehen kann. Das Symbol für Weihachten ist ja das Kind in der Krippe. Wir sollten auch an unser inneres Kind denken und schauen, dass es dem Kind in der Krippe begegnen kann. Dann kann es sein dass die Beiden sich verständigen, sich trösten, einander gut tun.

Das ganze Interview mit Toni Fiung gibt es hier zum Nachhören...

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