Zum Nachhören: Ex-Kripo-Chef Alexander Zelger in "Feuer und Flamme"

Der Bozner Alexander Zelger, Jahrgang 1958, studierte nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann Rechtswissenschaften in Modena und kam dann 1990 nach einer neunmonatigen Ausbildung in Rom für die höhere Laufbahn bei der Kriminalpolizei als erster deutschsprachiger Kriminalkommissar nach Südtirol zurück. Von 1992-1997 war er Kripochef, und dann bis 2015 in Deutschland und Österreich Verbindungsbeamter im Kampf gegen die italienische Mafia u.a. beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden/Hessen. Zelger ist seit 40 Jahren mit Ehefrau Ute verheiratet, die beiden haben zwei erwachsene Kinder.

Alexander Zelger liest und schaut keine Krimis. Er verbringt seine Zeit lieber damit, für seinen Weinkeller Geweihe knallig zu bemalen oder seiner Kreativität beim Schweißen freien Lauf zu lassen. „Schlaflose Nächte?“, sagt er, „Viele! Drohungen? Einige, Schreibarbeiten bei der Kripo? Ganz viele, schrecklich, ich hatte schon in der Schule im Maschineschreiben Nachprüfung.“ Aber für den Job bei der Kriminalpolizei würde er jederzeit wieder bewerben. Auch wenn er 2015 damals sehr gerne in Pension ging. Humor sei grundlegend in diesem Beruf, Humor hat Zelger. Angst hat er keine. „Wenn ich wieder einmal abends einen Drogenabhängigen aus unserer Garage in der Stadt hinausschmeiße, sagt meine Frau schon oft: „Pass auf, das ist gefährlich“, aber Angst kenne ich bis heute keine, nein.“  Schlaflos macht ihn höchstens die Pizza am Abend, wenn sie zu salzig ist.

Die Fälle der Serienmörder Ferdinand Gamper oder Marco Bergamo haben Kripo-Leiter Alexander Zelger und seinem Team in den 1990er Jahren harte Wochen beschert, aber jeder kleine Diebstahl, jeder kleine Einbruch, tat ihm für die Betroffenen genauso leid. „Natürlich könnte man was tun gegen diese Einbrüche heute. Aber es fehlt an Personal und Geld“, meint er. Was einen Menschen zum Mörder macht, hat uns Alexander Zelger ausführlich erzählt – und wie es ihm dabei erging, seine spektakulärsten Kriminalfälle noch einmal zu durchleben beim Schreiben seines Buches…


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