Bernd Andergassen, Jahrgang 1975, stammt aus Bozen/Gries und zog nach seinem Medizin-Studium in Innsbruck vor 20 Jahren als Anästhesist und Intensivmediziner nach München. In den letzten fünf Monaten half er jedoch auf der Landesintensivstation am Krankenhaus Bozen aus. Er ist verheiratet mit einer Berlinerin, hat zwei Kinder und zieht mit seiner Familie demnächst von Haidhausen nach Pasing. In seiner klinikfreien Zeit ist er als DJ quer durch Europas Metropolen und Clubs im Einsatz.

Dr. Bernd Andergassen verließ Bozen nach der Matura, kam dann im November 2020 der Arbeit wegen vorübergehend wieder und verlässt Südtirol nun wieder mit Mai. Er muss die Dinge keines Postens wegen schönreden, er muss keinem gefallen, er ist nicht gekommen, um zu bleiben. Außerdem ist er gesegnet mit gesundem Hausverstand und viel Empathie. All das macht ihn auch in Corona-Zeiten zu einem Gesprächspartner, dem wir spontan zuhören und vertrauen, wenn er was zu sagen hat – spätestens seit seinen Interviews für das Projekt „Wellenbrecher“ des Filmemachers Andrea Pizzini. „Ich schenke auch meinen Patienten immer reinen Wein ein“, sagt Andergassen, „nur dann können sie ja alle Entscheidungen und Therapien voll mittragen.“

Die Pandemie wird uns alle prägen, ist Dr. Bernd Andergassen überzeugt: Was wir gerade lernen, ist eine gute Vorbereitung auf die Zukunft: „Und genau in dieser entscheidenden Zeit hier in meiner Heimat Südtirol einen so wichtigen Beitrag leisten zu können, das befriedigt mich sehr.“ Ein befreundeter Anästhesist rief ihn im vergangenen Jahr an mit der Bitte, am Krankenhaus Bozen auszuhelfen, der Erfahrung und der Sprache wegen. Andergassen zögerte nicht. Nach seiner Rückkehr nach München im Mai wird er die neue Stelle als Anästhesist und Intensivmediziner am Isarklinikum antreten: direkt hinter dem ehemaligen „8seasons“, einem der Münchner Top-Clubs, in denen er früher als DJ Ben Santo auch auflegte. Ibiza, Berlin, Barcelona, Athen, lauter frühere Auftritte – und bald vielleicht Bozen, lächelt er: „Vielleicht schmeißen wir da schon im kommenden Sommer eine Riesen-Corona-Abschiedsfete, wer weiß, die Zeichen stehen nicht schlecht.“ Wie er das meint, hat Dr. Bernd Andergassen auch näher begründet…