Zum Nachhören: Die Weltoffene - Monika Psenner in "Feuer und Flamme"

Oma Psenner, Tochter Monika, Enkel Nino aus Frankfurt, dessen russische Freundin und eine Pflegerin aus Moldavien – das war Heiligabend 2015 im Hause Psenner. „Ich habe jetzt wieder damit angefangen, ein bisschen Russisch zu lernen, aber es ist mühsam“, lacht Monika Psenner. Die Terrasse mit Blick auf den Rosengarten ist ein vielgenutzter Ort in ihrer Wohnung – und der Schreibtisch mit Labtop zum Skypen mit dem Rest der Welt der andere. Im Halbstunden-Rhythmus trudeln Anrufe und Anfragen herein und seit einiger Zeit spielt die Energie-Expertin mit dem Gedanken, ihren eigenen Blog zu gründen. „Auf dem Energie-Sektor tut sich so viel, es gibt so viele spannende Entwicklungen, und das Interesse dafür ist groß,“ erzählt sie.

Zu Oberschulzeiten wohnte Monika Psenner im Heim in Bozen. Ihre Hausaufgaben hatte sie immer recht schnell erledigt und den Rest der Studierzeit am Nachmittag verbrachte sie beim Träumen, den Atlas in ihren Händen. „Ich wollte immer schon in die Welt hinaus. Und meine Arbeit bei der OPEC bot mir die Gelegenheit“, sagt sie. Dass viele der Organisation erdölexportierender Länder skeptisch gegenüberstehen, sieht sie selbst recht pragmatisch: „Natürlich hat die OPEC den Ruf, ein Kartell zu sein, ein Zusammenschluss von Ländern, die den Ölpreis bestimmen und auf ihren Vorteil bedacht sind. Als ich dort anfing, habe ich daran gar nicht gedacht. Es war meine Möglichkeit, mit fremden Kulturen in Kontakt zu kommen, ich habe darin die positive Herausforderung gesehen.“ Ihre Chefs waren Irakis, Lybier, Saudis, Venezuelaner – und ausschließlich Männer. Schon bei ihrem Vorstellungsgespräch hätte ihr damaliger Chef sie gerne als Sekretärin eingestellt. „Ich sagte ihm nur, ich habe doch nicht fünf Jahre lang studiert, um als Sekretärin anzufangen,“, erinnert sie sich, „und das hat ihn wohl beeindruckt.“ Damit wurde Monika Psenner die erste Frau in ihrer Abteilung in so hoher Position.

Als Rentnerin hat sie nun viel Zeit zum Reisen und möchte sich dabei auch nützlich machen. Im Frühling war sie zwei Wochen lang für ein österreichisches Flüchtlingshilfe-Projekt auf der griechischen Insel Leros im Einsatz. „Das war eine anstrengende, aber gute Zeit, und es war ein gutes Gefühl, sich irgendwo einbringen zu können, wo es wirklich Sinn macht,“ sagt sie. Ihr nächster Einsatz als freiwillige Flüchtlingshelferin im Herbst ist schon in Planung. Von ihren Eindrücken aus dem Flüchtlingscamp, ihren reichhaltigen Erfahrungen mit der arabischen Welt und vielem mehr hat uns die Tierserin Monika Psenner in „Feuer und Flamme“ erzählt.

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