Zum Nachhören: Alfred Dorfer in "Feuer und Flamme"

Alfred Dorfer, preisgekrönter Satiriker und Kabarettist aus Wien, ist trotz höchst erfolgreicher Ausflüge zum Film in den 1990ger Jahren („Indien“, 1993 an der Seite von Josef Hader) bis heute aus Überzeugung der Kabarettbühne treu geblieben. Das Publikum reagiert auf seine scharfsinnige Satire, er reagiert wiederum auf das Publikum, aus diesem Dialog entsteht jeder Abend neu, auch wenn das Programm dasselbe ist. Sohn Max, Mediziner, ist inzwischen 31, nächster Familien-Wunsch: eine Enkelin!

Alfred Dorfer ist ein großer Fan der Frauen im Allgemeinen und seiner alleinerziehenden Mutter damals im Speziellen: „Weil ich Frauen für klüger und besser halte, und besonders mag ich Frauen, die ein selbständiges Leben führen.“ Der Bruder seines Vaters hatte einst nach Südtirol geheiratet, weshalb er bis heute Cousinen in der Brixner Gegend hat, aber sein Vater selbst spielte für Dorfer nie eine Rolle.
Satire sei schwieriger geworden in den letzten Jahren, erfährt Alfred Dorfer immer wieder: „Man wird gerne missverstanden. Die Leute können oft nicht mehr unterscheiden, ist das jetzt wirklich die Meinung des Künstlers oder einfach ein ironischer Zugang zum Ganzen.“ Während Corona hat Dorfer vor allem eine überraschende Seite an sich entdeckt: die Empathie für Politikerinnen und Politiker. „So ein Virologe, der hat´s ja leicht, aber wirklich politische Entscheidungen zu treffen, das war fast nicht zu schaffen“, sagt er, „da habe ich großes Verständnis entwickelt und mich selbst nicht wiedererkannt!“

Alfred Dorfer ist oft umgezogen und einem Leben und kann sich gut von Dingen trennen, außer von Büchern. Er liebt die Farbe Blau in allen Facetten und den Wald, und frühstücken langweilt ihn. Also hat er am Sonntag zu Gast im Südtirol1-Sonntagsfrühstück vor allem eines gemacht – erzählt: von der Berufskrankheit der Satiriker, seiner Schwäche für Südtirol und manchen Entwicklungen der letzten Zeit, die er durchaus mit Wohlwollen beobachtet…

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