Zum Nachhören: Abt Peter Stuefer in Feuer&Flamme

Peter Stuefer (62) ist im Sarntal geboren und als eines von neun Geschwistern ohne Vater, aber mit einer sehr starken Mutter, aufgewachsen. Nach der Hotelfachschule ging er ursprünglich als Kellner für drei Jahre nach London. 1987 zog er ins Benediktinerkloster Muri-Gries in Bozen, 1998 wurde er im Brixner Dom zum Priester geweiht. U.a. war er von 2008 bis 2017 Pfarrer von Jenesien und Afing. Im November wurde er von Bischof Ivo Muser zum Abt des Klosters geweiht.

Dass es bei vielen Menschen „rund geht“ im Advent, das kann Abt Peter Stuefer irgendwie verstehen: „An Weihnachten wollen wir alles perfekt machen, es muss alles top sein. Da setzen wir uns eben unter Druck, der am Ende dann manchmal auch sehr viel wird“, weiß der gebürtige Sarner, der Theologie in München und Rom studiert hat.

Wie es ist, wenn der Druck zu viel wird und sich alles nur mehr anfühlt, als wäre man „ein alter, fettiger, vollgesogener Küchenschwamm“, weiß Abt Peter selbst. Vor sechs Jahren brauchte er selbst eine Auszeit, die er nicht nur auf einer Alm und in den Bergen, sondern auch einsam an der Küste in der Bretagne verbrachte. „Vielleicht sollte ein Staat verpflichtend einführen, dass jedem von uns alle zehn Jahre ein Jahr Pause zusteht. Das Laute vertragen wir nur, wenn manchmal auch Stille herrscht“, ist er überzeugt.
Das schönste Geschenk, das er je selbst bekommen hat in seinem Leben? „Ein Kuss“, sagt er, und lächelt wie so oft. Von seiner bewegten, überraschenden Vergangenheit, seinem neuen Auftrag als Abt und der Zukunft der Kirche hat er am Sonntag auch im Weihnachtsfrühstück bei uns gesprochen...