Zum Nachhören: Stefan Santifaller

Stefan Santifaller beschreibt sein Abenteuer in wenigen Worten: „Geil war’s!“ Aber hinter dieser kurzen, prägnanten Zusammenfassung verbirgt sich eine Geschichte, die weit mehr als nur ein sportliches Ereignis ist. Über 14.000 Kilometer, eisige Kälte, strömender Regen, und unzählige Herausforderungen – all das war Teil seines außergewöhnlichen Projekts, das ihn dieses Jahr von Portugal bis zum Nordkap führte, um dann mit dem Fahrrad den Rückweg anzutreten.

Stefan Santifaller ist ein Mann, der nicht nur das körperliche Limit sucht, sondern das emotionale auch. 182 Tage, die er in völliger Abgeschiedenheit durchlebte, geprägt von Herausforderungen, die uns selbst bei der Vorstellung daran müde machen. Für den Eisacktaler war es mehr als nur eine sportliche Herausforderung. Es war ein persönlicher Prozess, der aus seiner eigenen Geschichte herauswuchs. Vor drei Jahren wurde bei ihm ein Tumor diagnostiziert. Diese Erfahrung, so schwer sie auch war, gab den entscheidenden Impuls für dieses Projekt: „Das war mit Sicherheit einer der ausschlaggebenden Punkte, dass ich das Projekt so realisiert habe, wie ich es realisiert habe. In Form meiner Narbe“, erklärt Santifaller. Ein Foto seiner Narbe auf einer Landkarte markierte den Ausgangspunkt: von Portugal bis zum Nordkap, vielleicht auch als symbolische Reise der Heilung. Der größte Schock kam allerdings, als er wieder in das „normale“ Leben eintauchte. Der Kontrast zwischen der Einsamkeit der Natur und dem hektischen Trubel der Städte war riesig. Besonders die Ankunft in Lissabon, nach Monaten der Ruhe, war überwältigend. „Du kommst gefühlt von sieben Monaten im Wald, auf der Straße, in diese riesige Großstadt. Das Erste, was mich überfordert hat, war der Lärm. Deshalb habe ich die ersten Tage mit Kopfhörern verbracht, weil alles ungewohnt hektisch und viel war“, erinnert sich Santifaller. Und was hat er aus dieser Reise mitgenommen? „Das Projekt war so vielseitig und vor allem auch so emotional. Ich habe sehr viele Eindrücke gesammelt, die ich noch immer nicht in Worte fassen kann.“ Vielleicht ist genau das die Essenz seiner Reise: Es geht nicht nur um das Erreichen eines Ziels, sondern um die Erfahrungen, die er auf dem Weg gesammelt hat.

Santifaller: „Es war hart, es war unglaublich, aber vor allem war es einfach geil.“ Hier zum Nachhören...