Zum Nachhören: Krankenpflegerin Sarah Hell

Seit Jahren arbeitet Sarah Hell für die italienische Hilfsorganisation Emergency. Dabei gibt sie als Krankenschwester in Kriegs- und Krisengebieten ihr Bestes. Erst vor kurzem stand die 36-Jährige im Corona-Hotspot in der Lombardei im Einsatz: „Eine Notsituation plötzlich im eigenen Land zu haben und dann auch noch dort helfen zu dürfen, ist eine Herausforderung, die ich sehr gerne angenommen habe.“

Sarah Hell, spezialisierte OP-Schwester aus Girlan, hat bis vor knapp zwei Jahren noch am Krankenhaus in Bozen gearbeitet. Inzwischen stand sie bereits mehrmals für die Mailänder Hilfsorganisation Emergency im Einsatz, auch in Kriegsgebieten im Mittleren Osten. „Warum tust du dir das an?“ Das ist eine der meistgestellten Fragen, mit denen sich Hell seit Jahren auseinandersetzen muss: „Es geht hier nicht darum, dass ich mir etwas antue, mir persönlich bringen diese Einsätze einfach sehr viel. Ich bin seit wenigen Tagen wieder daheim und habe jetzt schon wieder den Drang zu helfen. Das Gefühl zu haben, wo es mich braucht, bin ich zur Stelle - gibt mir extrem viel“, so Hell. Zweimal war sie bereits in Afghanistan, in der Kriegschirurgie in Lashkar Gah stationiert und einmal in einem Flüchtlingslager in Kurdistan. Die Lombardei, also der italienische Corona-Hotspot war ihr vierter Einsatzort. Als die Anfrage von Emergency kam, hat sie keine Sekunde gezögert: „Ich hätte sowieso starten müssen, Bergamo war aber schon in meinen Gedanken, weil es sich immer mehr herauskristallisierte, dass es in Italien derzeit mehr Hilfe braucht als sonst wo.“ In Erinnerung geblieben sind ihr besonders die Menschen vor Ort: „Vor allem die Dankbarkeit, die ich in Bergamo erlebt habe“.

Ausführlich über ihren Einsatz in der Lombardei erzählte Sarah Hell am Sonntag in „Feuer und Flamme“ bei Daniel Winkler. Hier zum Nachhören:

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