G’sundes Südtirol: Winterfest mit und ohne Nahrungsergänzungsmittel

Es macht eigentlich nur Sinn Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, wenn wir wissen, was unserem Körper genau fehlt, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Das Geschäft mit den Nahrungsergänzungsmitteln boomt und oft haben wir den Eindruck, ohne nicht über die Runden kommen. Aber wer sich ausgewogen und gesund ernährt, dürfte grundsätzlich ohne solche Zusätze auskommen. Es gibt allerdings Situationen, wo sie uns gut helfen können. Wenn jemand etwa wegen einer Intoleranz auf bestimmte Lebensmittel verzichten muss, Schwangere haben oft einen erhöhten Bedarf an Folsäure und Vitamin D, Frauen brauchen generell oft Eisen, mehr Kalzium kann in den Wechseljahren nötig sein oder auch bei Jugendlichen im Wachstum, im Winter kann eine Extraportion Zink Sinn machen, wer sich vegan ernährt braucht Vitamin B12, um nur einige Beispiele zu nennen. Bluttests geben Aufschluss darüber, ob und was es genau braucht. Davon Multivitaminpräparate nach dem Gießkannenprinzip einzunehmen, hält der bekannte Vorsorgemediziner nicht viel.

Beim Vitamin D ist die Sache anders, denn wir achten mittlerweile, und das völlig zu Recht, sehr gut darauf unsere Haut auch durch entsprechende Produkte vor der Sonne zu schützen. Die automatische Vitamin-D-Produktion unseres Körpers verhindern wir auf diesem Weg, also ist die Zufuhr von Vitamin D sinnvoll.

Um Vitamin C kümmern sich viele, ist auch wichtig für unsere Abwehr, aber im Gegensatz zu früher braucht es eine Extrazufuhr davon meist nicht, denn uns stehen das ganze Jahr über ausreichend Lebensmittel zur Verfügung, um uns damit ausreichend zu versorgen. Nur wer kein Obst und Gemüse isst, braucht es eventuell in Form eines Nahrungsergänzungsmittels. Vitamin C ist wasserlöslich, also was unser Körper nicht braucht, scheidet er problemlos wieder aus. Besonders viel Vitamin C steckt beispielsweise in der Hagebutte, in Beeren wie Schwarz- und Brombeeren (auch noch in der Marmelade), Kohlgemüse und auch in den Herbstklassikern Kürbis, Rohnen und Sauerkraut.

Magnesium ist das am häufigsten verwendete Nahrungsergänzungsmittel, auch um die Muskulatur zu entspannen und Krämpfe zu vermeiden, wofür es tatsächlich funktioniert. Bei Sportlern besteht der Bedarf manchmal, aber Krämpfe können viele Ursachen haben, nur ein kleiner Teil ist auf einen Magnesiummangel zurückzuführen. Normalerweise gelingt es uns auch ausreichend Magnesium durch eine ausgewogene Ernährung aufzunehmen. Besonders reich an Magnesium sind Samen, Mandeln, Nüsse, Vollkornprodukte und Haferflocken.

Nahrungsergänzungsmittel, die uns in Richtung kalte Tage immer helfen sind für Dr. Thuile: Omega-3-Fettsäuren und alle Formen der sekundären Pflanzenwirkstoffe, wie beispielsweise das Pulver von schwarzem Holunder.


In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.