G’sundes Südtirol: Was unserem Darm schadet

Ständiger Stress und ungesundes und vor allem auch schnelles Essen setzen unserem Darm zu. Zur Darmgesundheit hat unser Radio-Doktor Christian Thuile gerade das Buch „Superorgan Darm“ im Athesia-Tappeiner-Verlag veröffentlicht. Und lädt dazu auch noch zu einem Vortrag am Mittwoch, 26. April in Bruneck, in der Athesia-Buchhandlung; Beginn ist um 19.30 Uhr.

In unserer hektischen Zeit nehmen wir uns viel zu oft auch zu wenig Zeit fürs Essen und vor allem auch fürs sorgfältige Kauen, eine Voraussetzung für die gute Verdauung. Im Darm führt ständiger Stress zu einem echten Flächenbrand, nämlich zu so genannten stillen Infektionen, zu einer Art dauerhaften Entzündung, was erst zu einem Unwohlsein und mit der Zeit dann auch zu heftigen Schmerzen führt.

Das Essen für Partner- und Familienzeit zu nutzen ist etwas sehr Schönes und tut wirklich gut, so Dr. Thuile, außer dabei werden Probleme gewälzt. Denn das führt auch wieder dazu, dass man schlingt, hektisch hinunterschluckt und was nicht im Mund gut vorverdaut wird, liegt uns dann schwer im Magen, in diesem Fall auch im wahrsten Sinne des Wortes.

Stress führt ganz allgemein auch dazu, dass das Gleichgewicht zwischen der Schutzschicht im Magen und der Säure verschoben wird, dass die Säure überhand gewinnt. Und das führt mit der Zeit häufig zu einer Magenschleimhautentzündung, einer schmerzhaften Gastritis. Ein weiterer extremer Säurelocker ist der weiße Haushaltszucker, wer viel Süßes ist, schadet damit Magen und Darmflora, also auch seiner Verdauung.

Auch bestimmte Medikamente, allen voran Antibiotika, können unsere Darmflora ganz empfindlich stören, sie sogar zerstören. Deswegen sollte man damit sparsam umgehen, oft sind sie aber notwendig und dann gilt es zusätzlich auch etwas für das Gleichgewicht der Darmflora zu tun.

Nicht alle haben das Glück einfach essen zu können, was ihnen schmeckt, viele werden von Unverträglichkeiten ausgebremst und das kann zu dauerhaften Belastungen führen, das Wohlbefinden wird dadurch teils stark beeinträchtigt. Immerhin 25-30% bei uns vertragen keinen oder nur wenig Milchzucker, andere haben Probleme mit Fruchtzucker oder Sorbit oder Histamin, am schlimmsten trifft es aber wohl jene, die das Klebereiweiß im Weizen nicht vertragen, denn das kann zur Zöliakie führen, eine schwere Erkrankung. Wer nach dem Essen oft Beschwerden hat, sollte dies ganzheitlich abklären lassen, rät Dr. Thuile.

Ständiges Sitzen und vor allem auch zu wenig Trinken, sind zwei der häufigsten Ursachen für einen trägen Darm und damit auch für Verstopfung. Und wir können es auch mit unliebsamen Gästen im Darm zu tun bekommen: Pilzen wie Candida oder Bakterien wie Salmonellen oder Helicopacter pylori oder Parasiten und Würmer. Wie sehr uns diese schaden können, hängt von der Beschaffenheit und der Gesundheit der Darmflora ab. Um sie abzuwehren gilt es immer, aber vor allem auch auf Reisen, die wichtigsten Hygienegrundregeln einzuhalten.

 

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie immer dienstags ab 11 Uhr Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.