G’sundes Südtirol: Was unser Darm kann

Unser Darm hat unzählig viele Aufgaben zu bewältigen. Zur Darmgesundheit hat unser Radio-Doktor Christian Thuile gerade das Buch „Superorgan Darm“ im Athesia-Tappeiner-Verlag veröffentlicht. Und lädt auch zu zwei Vorträgen dazu ein: am Mittwoch, 19. April nach Meran, in das Gesundheitszentrum St. Josef und Mittwoch und 26. April nach Bruneck, in die Athesia-Buchhandlung; Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.

Der Darm ist jenes Organ, das für die Verdauung zuständig ist, das wissen wir alle. Aber bei weitem nicht nur, denn dieses Superorgan mischt unter anderem sogar ständig in unserem Gehirn mit. Seine zentrale Aufgabe ist schon die Gewinnung von Energie, damit unser Körper, damit alle unsere Organe, gut arbeiten können und dieser Treibstoff besteht aus Kohlenhydraten, Fetten, Eiweißen, eben aus den Nährstoffen, die wir aus dem gewinnen, was wir täglich essen. Wichtig sind dabei auch Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe, denn stimmt damit etwas nicht, kommt der ganze Stoffwechsel durcheinander und wir werden krank. Der Darm regelt, zusammen mit den Nieren, auch unseren Wasserhaushalt und versucht genügend Wasser aus unserer Ernährung herauszuziehen. Außerdem werden hier rund 70% aller Immunzellen geprägt, gehen hier also quasi in die Schule, was erklärt, warum ein schwächelnder Darm auch Ausfälle in unserer Abwehr zur Folge hat.

Im Darm versammeln sich unvorstellbare 15.000 verschiedene Bakterienfamilien, die unsere Darmflora bilden und die alle bestimmte Aufgaben erfüllen und zusammenspielen müssen. Geraten sie in ein Ungleichgewicht, kann das auch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen. Oft äußert sich das in einem allgemeinen Unwohlsein, viele Betroffene kommen mit der Zeit aber auch zur Erkenntnis, dass sie bestimmte Lebensmittel, wie Brot, Milch oder auch Obst- oder Gemüsesorten nicht mehr gut verdauen.

Ein echtes Superorgan ist unser Darm auch, weil er so eng mit unserem Gehirn verbunden ist, er wird nicht umsonst oft auch als das „zweite Gehirn“ bezeichnet. Man kann es sich vorstellen wie auf einer Nerven-Autobahn, auf der Informationen zwischen Darm und Gehirn rasend schnell weitergeleitet werden. Also wenn bei der Verdauung etwas nicht stimmt, kommt die entsprechend Mitteilung sofort zum Gehirn und umgekehrt, wenn im Gehirn etwas los ist, erfährt das der Darm sofort und es wird reagiert. Typisches Beispiel dafür: wenn wir vor einer Prüfung oder einem wichtigen Termin noch unbedingt schnell aufs Klo müssen. Und man weiß heute auch, dass unser Darm Botenstoffe produziert, die für unser Gehirn von größter Wichtigkeit sind. Beispielsweise auch den Ausgangstoff für das so genannte Glückshormon Serotonin. Funktioniert die Produktion reibungslos, ist die Stimmung bei uns gut, kommt davon aber zu wenig im Gehirn an, werden wir traurig und sind niedergeschlagen.

 

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.