G’sundes Südtirol: Vorsorge für die Prostata

Für Männer geht das größte Krebsrisiko von der Prostata aus, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Allgemein gilt: Je kleiner ein Tumor ist, je früher er entdeckt wird, umso besser stehen die Heilungschancen. Bei Männern die regelmäßig zur Prostata-Vorsorgeuntersuchung gehen, liegt diese, statistisch gesehen, bei immerhin 70%. Aber nur 30% gehen regelmäßig hin, 50% ab und zu und 20% leider immer noch überhaupt nicht.

Gut, wenn die Prostata bei den regelmäßigen Untersuchungen keine Auffälligkeiten aufweist. Gut aber auch, wenn im Zweifel, sofort weitere Maßnahmen zur Abklärung in die Wege geleitet werden und sollte es sich tatsächlich um einen Tumor handeln, dieser in einem frühen Stadion entdeckt und normalerweise gut behandelt werden kann. Das macht die Früherkennung aus. Wer erst zum Arzt geht, wenn der Körper bereits deutliche Alarmsignale aussendet, wenn es beispielsweise Probleme und Schmerzen beim Wasserlassen gibt, kann es mit der Behandlung schon viel schlechter ausschauen.

Wenn in einer Familie bereits Fälle von Prostatakrebs aufgetreten sind, bei Vater, Onkel oder Großvater, sollten ihre männlichen Verwandten möglichst schon ab 30 Jahren eine erste urologische Visite machen lassen. Auch so genannte Tumormarker im Blut (die nicht ganz unumstritten sind) stellen für Dr. Thuile eine wichtige neuartige diagnostische Hilfe dar, denn dadurch können Veränderungen im Laufe der Zeit schnell aufgedeckt werden. Ein Anstieg der entsprechenden Werte bedeutet, dass entweder die Prostata größer wird, eine Entzündung vorliegt oder dass sich ein Tumor entwickelt.

Mit Prostata-Vorsorgeuntersuchungen kann man nie zu früh, wohl aber zu spät dran sein. Junge Männer sollten mit ihrem Urologen den individuellen Fahrplan abstecken, mit zunehmendem Alter wird dieser wichtige Termin einmal im Jahr fällig. Die gesunde Prostata hat im ersten Lebensabschnitt ungefähr die Größe einer Kastanie, dass sie mit dem Alter größer wird ist ganz normal und nicht zwingend ein Grund zur Sorge, es handelt sich dabei oft nur um ein gutartiges Adenom.

Ein allgemein gesunder Lebensstil hilft natürlich auch der Prostata, bestimmte Lebensmittel tun ihr aber besonders gut, wie Karfiol, Spinat, Kürbis, Brokkoli, Hülsenfrüchte und auch Marillen, Äpfel und Beerenfrüchte, vor allem auch Preiselbeeren. Und förderlich für die Prostata sind auch Omega-3-Fettsäuren, die in unserer heimischen Küche normalerweise nicht so reichlich vorkommen, daher wäre es gut mehr Fisch zu essen und beispielsweise auch öfter mal Leinsamenöl zu verwenden. Und es ist wohl auch kein Zufall, dass der Prostatakrebs in asiatischen Ländern am wenigsten auftritt, durch alle Altersgruppen hindurch, wo weit mehr Fisch, als Fleisch und allgemein viel weniger fett gegessen wird.

Zusammenfassend sind die wichtigsten Risikofaktoren für die Prostata erst mal „die üblichen Verdächtigen“: zu viel Alkohol, Übergewicht und zu wenig Bewegung. Aber auch Vererbung erhöht das Risiko ganz erheblich, vor allem wenn der eigene Vater vor dem 65. Lebensjahr betroffen war. Und ein ganz natürlicher Risikofaktor ist das eigene Alter.


In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.