G’sundes Südtirol: Volkskrankheit Krampfadern
Etwa 20% aller Erwachsenen bei uns haben es mit diesem Venenleiden zu tun, erklärt Dr. Christian Thuile.
Betroffene leiden oft unter den deutlich sichtbaren, bläulichen oder violetten Schlängelungen und Knoten, aber Krampfadern sind keinesfalls nur ein optisches Problem. Ob jemand Krampfandern bekommt oder nicht, hat mit vielen genetischen Faktoren zu tun, etwa wie das Gewebe aufgebaut ist. Und Fakt ist auch, dass Frauen davon dreimal häufiger betroffen als Männer, auch nach einer Schwangerschaft treten sie vermehrt auf. Allgemein erhöht Übergewicht und langes Stehen und auch vieles Sitzen im Alltag das Risiko für Krampfadern.
Krampfadern können schon in jungen Jahren auftreten, auch Besenreisen zählen dazu und anfangs erscheinen sie recht harmlos. Das erste Anzeichen für beginnende Probleme damit ist häufig ein Schweregefühl und ein Ziehen in den Beinen. Mit den Jahren werden sie meist größer, die Venen breiten sich immer weiter aus und können das Blut immer schlechter zum Herzen zurücktransportieren. Dieses sackt dann in diese Vene ab, es wirkt so, als würde sich das Blut in den Beinen sammeln, es tritt Flüssigkeit ins Gewebe aus und Betroffene bekommen so genannte Ödeme, also Ansammlungen von Wasser im Knöchelbereich, im Bereich des Unterschenkels bis hin zu den Füßen. Und diese führen zu Schmerzen, schränken die Bewegungsfreiheit ein und drücken wiederum auf die Blutgefäße und stellen auch ein gefährliches Thromboserisiko dar.
Dr. Thuile warnt davor Krampfadern im Anfangsstadion zu ignorieren und rät damit zum Arzt zu gehen, diese frühestmöglich behandeln zu lassen, im besten Fall, bevor es damit Probleme gibt. Besenreisen können meist einfach weggespritzt werden, Krampfadern werden oft verödet, es kann aber auch notwendig sein, sie zu entfernen.
Auch gegen Krampfadern ist die wichtigste Maßnahme, für die wir selbst sorgen können, die regelmäßige Bewegung. Denn dabei bewegen wir unsere Muskeln und diese helfen den Adern dann, wie eine Pumpe, das Blut zu transportieren. Und noch etwas Wichtiges liegt in unserer Hand, das Gewicht, je mehr wir uns darum kümmern nicht zu viel auf die Waage zu bringen, umso besser für unser Risiko für Krampfadern. Desto mehr vermeiden wir eine zusätzliche Belastung und umso später bilden sich auch genetisch vorbestimmte Krampfadern. Damit zusammen hängt auch eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, reich an Ballaststoffen, denn diese stärkt die Venen und kann auch dazu beitragen, dass Krampfadern nicht so leicht auftreten.
Bei leichten Krampfadern hilft es die Beine zwischendurch immer wieder mal hochzulagern. Am besten hilft aber das Tragen von Stützstrümpfen. Die neuen Modelle sehen auch überhaupt nicht altbacken aus, werden auch gerne von Sportlern getragen. Es gibt sie in tollen Materialien, auch schön bunt, sie sind leicht zum Anzuziehen und haben am oberen Ende keinen Gummizug mehr, der die Durchblutung negativ beeinflussen könnte.
In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.