G’sundes Südtirol: Schilddrüsenhormone

Obwohl unsere Schilddrüse als Organ vergleichsweise klein ist, produziert sie Hormone, die für den ganzen Körper von größter Wichtigkeit sind, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Schilddrüsenhormone halten beispielsweise unser Herz-Kreislauf-System in Schwung, steuern die Herzfrequenz, den Blutdruck, den Wärmehaushalt, sie greifen in den gesamten Stoffwechsel ein, auch in die Fettverbrennung, entscheiden über Bindewebe und Haut und sie sind auch der Schlüssel für eine normale Darmtätigkeit.

Gerät die Schilddrüse aus dem Gleichgewicht, bemerken wir das meist nicht sofort, es dauert eine Zeitlang, bis sich deswegen Beschwerden einstellen, so der bekannte Vorsorgemediziner. Die häufigste Erkrankung ist die Schilddrüsenunterfunktion, also dass sie zu wenig Hormone produziert. Dadurch verlangsamt sich der Stoffwechsel, Betroffene nehmen an Gewicht zu, fühlen sich schwächer, die Leistungsfähigkeit nimmt ab und es kommt zu typischen Zeichen wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, einen insgesamt niedrigen Puls, eine Kurzatmigkeit (fällt besonders beim Treppensteigen auf), Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und wird das Problem länger nicht erkannt, kommt es zu einer wirklich auffallenden Teilnahmslosigkeit, einer richtigen Lethargie. Auch Kinder können bereits eine Schilddrüsenunterfunktion entwickeln, für sie oft mit gravierenden Folgen, denn es kann das gesamte Wachstum eingebremst werden.

Normalerweise lassen sich Schilddrüsenprobleme mit einer einfachen Blutprobe feststellen und wir verfügen auch über gute Behandlungsmöglichkeiten. Dabei ist die Früherkennung entscheidend, je eher eine Schilddrüsenunterfunktion erkannt wird, desto eher lässt sie sich einstellen und desto weniger haben Betroffene darunter zu leiden. Eine deutliche Verbesserung ist aber auch nicht von heute auf morgen zu erreichen, es kann schon ein paar Wochen dauern, aber dann funktioniert es oft ein Leben lang wieder gut.

Um gut arbeiten zu können, braucht die Schilddrüse vor allem ausreichend Jod. Da unser Land aber zu den Jod-Mangelgebieten gehört, ist es in der Vergangenheit oft zu einem so genannten „Kropf“ gekommen, einer Vergrößerung der Schilddrüse. Das Problem konnte recht einfach behoben werden, als man erkannt hat, dass durch jodiertes Salz ausreichend dafür gesorgt ist. Die moderne Küche ist davon leider wieder etwas abgekommen, so Dr. Thuile.

Eine Schilddrüsen-Überfunktion tritt weit weniger oft auf als eine -Unterfunktion. Die Symptome sind für Betroffene aber ebenfalls sehr belastend und dazu gehört plötzliches, unerklärliches Herzrasen, genauso wie übermäßiges Schwitzen. Ein deutliches Anzeichen dafür kann es auch sein, dass die Finger zittern, wenn man die Hände gerade nach vorne ausstreckt.

„Die Wichtigkeit der Schilddrüsenhormone“ in „G’sundes Südtirol“.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen können Sie uns auch mailen (bitte Telefonnummer angeben).