G’sundes Südtirol: Riech- und Geschmacksstörungen
Geruchs- und Geschmackssinn sind eng miteinander verbunden und wie viel beides für unsere Lebensqualität ausmacht, merken wir meist oft erst, wenn damit etwas nicht mehr stimmt, erklärt Dr. Christian Thuile.
Der Zusammenhang zwischen Geruch und Geschmack ist vielen gar nicht so bewusst. Aber wenn wir etwas essen, wenn wir ein Lebensmittel kauen, nehmen wir das Aroma hauptsächlich über Duftstoffe wahr, also über unsere Nase. Ist diese verstopft, etwa wegen eines Infektes oder auch wegen einer Allergie, schmecken wir natürlich nicht mehr so gut oder wir schmecken Dinge anders, als wir es gewohnt sind. Und wenn alles gleich schmeckt, nach nichts oder vielleicht sogar nur noch komisch (metallisch) schmeckt, geht der Appetit verloren, Betroffene verlieren die Lust am Essen und fallen deswegen oft auch in eine depressive Phase. Die gute Nachricht ist, dass sich Geruchs- und Geschmacksinn nach einem Problem normalerweise relativ schnell wieder erholen, nur mit dem Alter büßen wir, von Natur aus, etwas davon ein.
Die häufigste Ursache für Einschränkungen von Geruchs- und Geschmackssinn ist eine vorübergehende Störung, verursacht durch ein Virus. Aber auch Medikamente kommen dafür in Frage, wie bestimmte Blutdruckmittel, Antibiotika, auch im Rahmen einer Chemotherapie kommen sie öfter vor. Nasennebenhöhlenentzündungen können zu langanhaltenden Problemen führen, genauso wie Dinge, die wie einatmen, die unsere Riechschleimhaut beschädigen, wie Gase. Und auch schwere Krankheiten, die das Gehirn betreffen oder einzelne Nerven im Gehirn, systemische Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Nierenerkrankungen, aber auch Pilzinfektionen im Bereich des Mundes.
Auch eine Mangelernährung und folglich Mangelerscheinungen können dazu führen, dass Betroffene schlechter schmecken, gerade im Bereich der Zunge. Häufige Beispiele hierfür wären ein Vitamin B 12- und ein Eisenmangel. Andererseits gibt es auch ein paar Tricks aus dem Lebensmittelbereich, die uns nach und nach helfen können, wenn Geruchs- und Geschmackssinn beeinträchtigt sind. Dr. Thuile empfiehlt hierfür: Eiweißreiche, kalte Speisen, vor allem Milchprodukte, wie Hüttenkäse, Eis oder kalten Kakao. Auch das Lutschen von etwas Schokolade oder von Bonbons zwischen den Mahlzeiten regt das Geschmackssystem an.
In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.