G’sundes Südtirol: Schnupfen einfach behandeln
Gerade bei einer verstopften Nase können wir auf verschiedene, einfache Behandlungsmöglichkeiten zurückgreifen, erklärt Dr. Christian Thuile.
Mit einem Schnupfen versucht unsere Nase lediglich Krankheitserreger wie Viren und Bakterien loszuwerden. Die Nasenschleimhaut schwillt an, das Nasensekret fließt und das ist gut so und wirkt reinigend und es reicht aus, sich die Nase mit einem Papiertaschentuch zu putzen. Wird es aber zähflüssig und verstopft die Nase, wird die Nasenatmung gestört, wir müssen durch den Mund atmen, die Luft wird nicht mehr ausreichend aufgewärmt und es besteht auch die Gefahr, dass die Erkältung sich weiter in den Hals oder sogar in die Lunge ausbreitet.
Der Hauptgrund für eine verstopfte Nase ist der Schnupfen im Rahmen einer Erkältung, akut oder chronisch, je länger er anhält, umso schlechter für uns, umso dicker wird das Nasensekret. Solange es läuft, ist es hilfreich für unser Abwehrsystem, aber je dicker, umso länger halten sich Viren und Bakterien darin auf und vermehren sich und das Krankheitspotential steigt. Eine chronisch verstopfte Nase weist häufig auf ein Problem in den Nasennebenhöhlen hin, derzeit plagen sich aber vor allem auch Allergiker damit herum. Sie meinen anfangs oft „nur“ verkühlt zu sein, eine Allergie kann aber jeden von uns jederzeit treffen, das hat auch nichts mit dem Alter zu tun.
Auch Reizstoffe, die wir einatmen, führen oft zu einer verstopften Nase, etwa beim Rauchen oder beim Hantieren mit Lacken, Metallen oder Säuren, die unsere Nasenschleimhaut sogar verätzen können. Hormonelle Umstellungen können ebenfalls der Grund dafür sein, die Wechseljahre, eine Schwangerschaft, aber auch Unfälle, Operationen, eine leicht gekrümmte Nasenscheidewand, bei Kindern sind es häufig die Nasenpolypen.
Am besten helfen hierbei eigene Nasensprays. Aber genau jene Produkte, die schnell wirken, die Blutgefäße sehr effizient verengen und dadurch die Nase wieder öffnen, sind nur kurzfristig zu verwenden, maximal für 5 Tage, da sie ansonsten genau das Gegenteil bewirken können, nämlich zu einer chronisch verstopften Nase führen. Verschiedene Hausmittel können hingegen fast uneingeschränkt eingesetzt werden, wie Nasenspülungen, auch in Sprayform, etwa mit Meeressalzlösung oder dem „Sale di Sirmione“. Inhalieren ist für die Nase immer gut, auch die klassische Form mit heißem Wasser, Handtuch über den Kopf und tief einatmen. Besonders gut funktioniert es auch mit ätherischen Ölen, wie Eukalyptus oder der heimischen Sarner Latsche.
Bei jeder Form von Erkältung und besonders auch bei einer verstopften Nase, ist ausreichend Schlaf und Ruhe wichtig, die Krankheitsdauer kann dadurch um mindestens 40% reduziert werden. Auch mehr als gewöhnlich zu trinken, hat nachweislich einen positiven Effekt. Und es ist auch noch mehr als sonst wichtig auf eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit zu achten und es kann, muss aber gar nicht ein teurer Luftbefeuchter sein. Es tut auch ein feuchtes Tuch im Raum aufgehängt oder mit Wasser gefüllte Schüsseln am Boden, am besten zwei pro Raum. Auch scharf zu essen hilft die Nase zu befreien, das kennen wir vom Meerrettich und diese Wirkung erreichen wir auch mit Ingwer, Curry und Pfeffer.
Wenn die verstopfte Nase nach 10 Tagen noch nicht befreit ist, trotz Hausmitteln und der Anwendung von frei erhältlichen Nasensprays, sollte es sich der Hausarzt anschauen, um das richtige Mittel zu verschreiben, vielleicht auch um einen Termin beim HNO-Arzt zu vereinbaren. Eine verstopfte Nase allein ist in den allermeisten Fällen kein großes Problem, es kann aber zu Komplikationen kommen, wenn zusätzliche Symptome auftreten, wie Kopfschmerzen, allgemein Schmerzen und Schwellungen im Gesicht, häufiges Husten, Fieber oder auch immer wieder auftretendes Nasenbluten.
In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.