G’sundes Südtirol im September: Unsere Hände

Wir können mit unseren Händen kräftig zupacken, genauso wie zart streicheln, sie sind schon ein Wunder der Anatomie, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Hände sind etwas vom Komplexesten in unserem Körper. Sie vereinen auf kleinstem Raum fast 30 Knochen und Gelenke, Bänder und Muskeln, die uns durch ein perfektes Zusammenspiel vielfältige Bewegungen mit so großer Präzision erlauben, wie kein anderes Körperteil.

Die Kraftverteilung in den Händen ist einmalig, wir können schwere Gewichte heben, dabei spricht man vom „Kraftgriff“, genauso wie einen dünnen Faden durch ein winziges Nadelöhr fädeln, hier sprechen wir vom „Präzisionsgriff“. Unsere Hände werden ein Leben lang stark beansprucht, sind aber gleichzeitig auch sehr verletzlich, in diesem Bereich kommt es zu den häufigsten Verletzungen.

Unsere Hände reagieren höchst empfindlich auf Reize aus der Umwelt, in der Handinnenfläche sitzen über 17.000 Fühlkörperchen, die Druck, Bewegung und Vibrationen wahrnehmen. Und nebenbei sind unsere Hände auch eine unerlässliche Hilfe bei der Kommunikation (und das nicht nur in Italien), wir deuten und fuchteln damit, wir schütteln Hände zur Begrüßung, wir reißen sie vor Begeisterung in die Höhe, sind wir zornig ballen wir auch mal die Faust.

Die Hände sind auch ein Spiegel unserer Gesundheit, Veränderungen können Krankheiten oder Mangelerscheinungen anzeigen. Flecken, Rillen oder brüchige Nägel sind beispielsweise oft ein Anzeichen für einen Mangel an Vitaminen und Spurenelementen, es ist auch möglich hier Nieren-, Lungen- und Leber-Erkrankungen zu erkennen. Querrillen können die Folge einer längeren, ernsthaften Krankheit sein, weil der Körper seine ganze Energie ins Gesundwerden steckt und die Versorgung der Nägel hinten anstellt. Auch Finger, Handflächen und Handrücken können Aufschluss darüber geben, was sich gerade in unserem Körper abspielt. Ein Beispiel dafür, das ganz viele kennen, sind schwitzende Handflächen, wenn wir aufgeregt sind oder Stress haben, also wenn es die Psyche betrifft, es kann aber auch mit der Schilddrüse zu tun haben. Kalte Hände haben wir, wenn es kalt ist und unser Körper schauen muss, seine Kerntemperatur aufrecht zu erhalten, dann vernachlässigt er Arme und Beine eher. Kalte Hände können aber auch eine Reaktion auf starken Stress sein, ein Hinweis auf einen niedrigen Blutdruck oder auf eine Schilddrüsenunterfunktion. Über kalte Finger klagen auch viele mit Sodbrennen oder Bauchschmerzen.

„Unsere Hände“ im September in „G’sundes Südtirol“.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.