G’sundes Südtirol im Oktober: Stark im Herbst

Wenn die Tage kürzer werden, stehen wir vor besonderen Herausforderungen für Gesundheit und Wohlbefinden, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Die Blätter verfärben sich bunt, wir machen es uns daheim kuschelig, aber die geringere Anzahl an Sonnenstunden und die abnehmenden Temperaturen machen vielen auch gesundheitlich zu schaffen, von Erkältungen über eine Grippe bis hin zur Herbstdepression. Regelmäßige Bewegung, so oft es geht an der frischen Luft, bei jedem Wetter, sind unverzichtbare Säulen für unsere Gesundheit, genauso wie bestimmte Vitamine und Mineralstoffe. Nur kann diese unser Körper oft nicht selbst herstellen und sie müssen von außen zugeführt werden, was uns gerade im Herbst und Winter vor eine ziemliche Herausforderung stellt.

Das Vitamin D brauchen wir dringend für unsere Abwehr, aber auch für die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm. Es härtet also auch unsere Knochen, hat außerdem einen riesigen Einfluss auf unsere Muskelkraft und spielt bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen eine große Rolle. Ein Mangel erhöht das Risko für Atemwegsinfekte, weshalb dem Vitamin-D-Spiegel auch in Coronazeiten mehr Beachtung geschenkt worden ist.

Um das so genannte Sonnenvitamin zu bilden, braucht unser Körper eine gesunde Lunge, gesunde Nieren, einen gesunden Darm und eben vor allem Sonne auf der Haut. Und das ist das Problem, denn wir halten uns tagsüber viel drinnen auf und sind wir draußen, schützen wir uns vernünftigerweise vor der Sonne und damit vor Hautkrebs. In Lebensmitteln ist Vitamin D kaum enthalten, wir finden ein wenig davon in Eidotter, einigen Pilzsorte und fetten Fischen wie Lachs und Hering. Am verlässlichsten kann ein Mangel durch eine Blutprobe festgestellt werden und in dem Fall empfiehlt sich die Einnahmen von Nahrungsergänzungsmittel, in Absprache mit dem Arzt. Auf natürlichem Weg, mit Hilfe der Sonne und durch die Ernährung, ist eine Überdosierung praktisch unmöglich. Wer zu viele, zu hoch dosierte Vitamin-D-Präparaten schluckt, riskiert allerdings Vergiftungen, Übelkeit, Bauchkrämpfe, im schlimmsten Fall sogar schwere Nierenschäden.

Oft wird behauptet, Vitamin D sei unbedingt zusammen mit Vitamin K einzunehmen, als wichtigeren Partner sieht Dr. Thuile aber den Mineralstoff Zink an. Er stärkt das Immunsystem, fördert die Wundheilung, tut Haut und Haaren gut und ist beispielsweise auch mitverantwortlich für ein gesundes Wachstum von Kindern und Jugendlichen. Fehlt Zink kann das auch zu großen Problemen mit dem Stoffwechsel führen.

Zink ist vor allem in Vollkorn enthalten, in Linsen, Kichererbsen, Samen, Mohn, Haferflocken, Mandeln, Walnüssen und auch in Rindfleisch. Interessant ist auch, dass es die Dauer einer Erkältung deutlich verkürzen kann. Wer es innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten der ersten Anzeichen einnimmt, ist laut neuesten Studien, bereits am 7. Tag viel häufiger beschwerdefrei als Patienten, die es nicht nehmen.

„Stark im Herbst“ im Oktober in „G’sundes Südtirol“.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.