G’sundes Südtirol im Mai: Unsere Haut
Völlig zurecht wird die Haut gerne auch als Spiegel von Gesundheit und Seele bezeichnet, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.
Eine ehrliche Haut sein, so richtig aus der Haut fahren, mit Haut und Haaren lieben, bei etwas hautnah mit dabeisein… wir verwenden die unterschiedlichsten Redewendungen rund um die Haut. Sie ist schließlich auch unser flächenmäßig größtes Organ und - obwohl sie an der dicksten Stelle auch nur wenige mm misst - auch das schwerste Organ des menschlichen Körpers. Und sie erfüllt wahnsinnig viele, wichtige Funktionen, schützt uns vor schädlichen Umwelteinflüssen, spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel und lässt uns angenehme Berührungen genauso spüren, wie Schmerzen, um nur einige zu nennen.
Über unsere Haut nehmen wir die Umwelt wahr: Wärme, Kälte, Druck, Berührung, Juckreiz, Schmerz und sie lässt uns noch vieles mehr empfinden. Sie ist außerdem einer der wichtigsten Bausteine unserer Abwehr, unsere schützende Hülle auch gegen Verletzungen und Krankheitserreger. Sie bewahrt uns vor der Austrocknung und vor Belastungen durch Hitze und Kälte, reguliert unsere Körpertemperatur. Und unsere Haut ist auch ein eigenes Vorratslager, speichert Wasser und Fett, um in Notsituationen gerüstet zu sein. Außerdem produzieren wir in unserer Haut wichtige Hormone wie das Vitamin D, das wir brauchen, um Kalzium aus dem Darm aufzunehmen und in die Knochen einzubauen, es ist natürlich auch für Muskeln und Zähne von Bedeutung und heute wissen wir auch um seine Wichtigkeit für unser Abwehrsystem.
Die Gene, die Hormone, der Lebensstil und vor allem auch das Alter sind die entscheidenden Faktoren für unsere Haut. Sie gibt also auch einiges über uns Preis, nicht nur über unser Alter, sondern - zwischen den Zeilen - auch darüber, wie gut wir leben, ob wir auf uns achten. Auch viele Erkrankungen zeigen sich über die Haut, das reicht von verschiedenen Kinderkrankheiten bis hin zu Lebererkrankungen oder einer Blutarmut bei Eisenmangel.
Dabei unterscheidet sich die Haut von Frauen schon recht deutlich von jener von Männern, daher macht es auch Sinn unterschiedliche Pflegeprodukte zu verwenden. Die Haut von Männern ist etwa 20% dicker und gröber und auch kräftiger, weil sie mehr Bindegewebe beinhaltet. Und Männerhaut kann auch mehr Wasser bilden, was mit dem Testosteronspiegel der Männer zusammenhängt.
Einige beeindruckende Fakten zu unserer Haut:
1 cm2 besteht aus 600.000 (!) Zellen, davon 5.000 Sinneszellen, die imstande sind, etwas zu ertasten oder zu spüren und allein in dieser kleinen Fläche befinden sich 100 Schweißdrüsen, 1 m Blutgefäße, 4 m Nervenbahnen, genauso Taldrüsen und oft auch Haare. Nicht nur Schlangen, sondern auch wir Menschen häuten uns und zwar etwa alle 28 Tage einmal komplett, wir sondern täglich rund 40 Gramm Hautschuppen ab.
In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.