G’sundes Südtirol im Mai: Säfte mit Heilkraft

Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen, heißt es und besonders in Säften bekommen wir die geballte Pflanzenpower, die tollen Wirkstoffe in hochkonzentrierter Form, erklärt unser Radiodoktor Christian Thuile.

Heilpflanzen haben seit jeher eine große Bedeutung für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden und heute werden sie auch wieder gerne im eigenen Garten gezogen. Säfte mit Heilkraft können wir aus Blüten, Blättern, Beeren und Früchten, genauso wie aus Knollen und Wurzeln herstellen. Die jeweiligen Pflanzenteile enthalten unterschiedliche Wirkstoffe, korrekte Rezepte sind daher ein Muss und es kommt auch auf Anbau, Lagerung und Verarbeitung an. Heilpflanzen werden als Tees, Tinkturen, alkoholische Lösungen, bis hin zu Pulvern und Kapseln angewandt, aber nirgends sind ihre Wirkstoffe so unverfälscht enthalten wie in Säften und auf diesem Weg können sie direkt über unseren Darm aufgenommen werden und Krankheiten vorbeugen und Beschwerden lindern.

Jede Pflanze enthält verschiedene Wirkstoffgruppen und je nachdem, welche am stärksten vorkommen, unterscheiden sie sich in Wirkung und Einsatzgebiet. Vitamine sind in so gut wie in allen Pflanzenteilen enthalten. Spurenelemente wie Zink und Selen finden wir stark konzentriert in Wurzeln und Knollen. Das Spurenelement Eisen finden wir besonders in Bärlauch, Brennnessel und Granatapfel, also wieder in anderen Strukturen. Mineralien wie das Kalzium für unsere Knochen ist in Kartoffeln und Rohnen enthalten, ist also eher unter der Erde zu finden, aber nicht nur, denn auch Brokkoli enthält einiges davon. Den Anti-Stress-Mineralstoff Magnesium finden wir vor allem im schwarzen Rettich und in der Kaktusfeige.

Jede Pflanze, aber besonders schön farbige Obst- und Gemüsesorten, enthalten mit den sekundären Pflanzenwirkstoffen einen weiteren Schatz für unsere Gesundheit, den unser Körper nicht selbst herstellen kann. Man hat mittlerweile über 5.000 (!) verschiedene so genannte Flavonoide gefunden und besonders viel davon steckt in Zwiebeln, im roten Holunder und in der roten Beete.

Die ätherischen Öle in Heilpflanzen wirken vor allen an den Schleimhäuten und sind damit gut bei Erkältungen und Magendarmbeschwerden. Gerbstoffe verhindern, dass Bakterien und Pilze in unser Gewebe eindringen können und helfen auch bei der Wundheilung. Die Gruppe der Bitterstoffe regt Leber und Galle an, unterstützt also unsere Verdauung.

Aus dem eigenen Garten steht für Dr. Thuile für Säfte mit Heilkraft Thymian an oberster Stelle, aber auch Salbei, Petersilie und Rosmarin punkten mit ihren wertvollen Inhaltstoffen. Und am besten mischen wir diese Kräuter mit dem Saft von roter Beete (Rohnen), Karotten und Tomaten. Und beim Blick über den eigenen Gartenzaun hinaus, in der Natur, stellen Bärlauch, Löwenzahn, Brennnessel und Holunder einige der wertvollsten Zutaten dar.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.