G’sundes Südtirol im Juli: Wilde Kräuter und Blumen

Gerade wächst und gedeiht alles, dass es eine Freude ist, auch wertvolle Heilpflanzen, die wir auf vielfältige Art und Weise für uns nutzen können, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.

Wilde Kräuter und Blumen tragen einerseits wesentlich zur Artenvielfalt bei, sind eine wichtige Nahrungsquelle und Lebensraum für Insekten und andere Tiere und andererseits dienen sie seit jeher auch uns Menschen, als Heilpflanzen. Und wir entdecken auch immer noch neue, erstaunliche Wirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden.

Wildkräuter sind meist widerstandsfähiger und nährstoffreicher als ihre Verwandten aus dem Garten. Sie enthalten mehr Mineralstoffe und Vitamine, weil sie in der Natur nur auf jenem Boden gedeihen, der am besten dafür geeignet ist, ihre ganz individuellen Eigenschaften voll entfalten zu können. Dafür sind wir bei jenen, die wir daheim anpflanzen auf der sicheren Seite, was die Verwechslungs- und dadurch möglicherweise Vergiftungsgefahr angeht.

Kamille ist bekannt für eine beruhigende, krampflösende und entzündungshemmende Wirkung, Gänseblümchen können bei Schmerzen helfen, Spitzwegerich setzen wir bei Husten ein, Brennnesseln tun Nieren und Verdauung gut, Löwenzahn stärkt unsere Leber und wird auch gegen die Frühjahrsmüdigkeit eingesetzt und die Malve (im Volksmund als Kaspappele bekannt) stärkt die inneren Schleimhäute, beispielsweise in Magen und Speiseröhre. Und als weitere bei uns sehr beliebte, bewährte Heilpflanzen nennt der bekannte Naturmediziner: Arnika, Johanniskraut, Klatschmohn, Schlüsselblume und Veilchen.

Weniger bekannt dürfte den meisten der Gundermann sein, obwohl er im Mittelalter als eine der wichtigsten Heilpflanzen galt. Er enthält unter anderem ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe und wirkt entzündungshemmend, regt den Stoffwechsel an und ist auch extrem gut schleimlösend, was ihn bei Erkältungen so wertvoll macht. Auch der Giersch enthält verschiedene ätherische Öle, die der Verdauung guttun, er ist reich an Vitamin A und C, enthält Eisen, Kupfer und Mangan, lauter Mineralstoffe, die unser Körper dringend für das Abwehrsystem und die Blutbildung braucht. Gerne wird er auch als „wilder Spinat“ bezeichnet, obwohl er aus gesundheitlicher Sicht viel reichhaltiger ist, als der herkömmliche, aber natürlich auch gesunde Spinat. Spitzwegerich kennen viele wegen seiner guten Wirkung bei Atemwegsbeschwerden, weniger bekannt ist seine ausgezeichnete Wirkung bei Insektenstichen und auch bei offenen Wunden. Und er strotzt nur so vor Vitamin C und einem weiteren sehr interessanten Wirkstoff, dem Aucubin, der antibiotisch wirkt.


In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.