G’sundes Südtirol im April: Superorgan Darm

Unsere Darmgesundheit ist entscheidend für Gesundheit und Wohlbefinden, erklärt Dr. Christian Thuile. Er hat dazu gerade das Buch „Superorgan Darm“ im Athesia-Tappeiner-Verlag veröffentlicht und lädt auch zu zwei Vorträgen dazu ein: am Mittwoch, 19. April nach Meran, in das Gesundheitszentrum St. Josef und Mittwoch und 26. April nach Bruneck, in die Athesia-Buchhandlung; Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.

Wir alle tun es, jeden Tag, ein Leben lang, aber kaum jemand von uns beschäftigt sich groß mit seiner Verdauung, bis damit etwas nicht mehr stimmt. Wenn wir uns vor Augen führen, dass ein Mensch im Jahr rund 330 Kilo feste Nahrung zu sich nimmt, können wir uns vorstellen, was unser Darm zu leisten hat. Und wenn wir von der Arbeit dieses Superorganes sprechen, dann geht es ja nicht „nur“ um die Verdauung und die Versorgung mit Energie und Vitaminen und Spurenelementen und alles, was wir sonst noch zum Leben brauchen, hier entscheidet es sich tatsächlich oft zwischen Gesundheit und Krankheit. Aber der Darm beeinflusst auch ganz maßgeblich unser Denken und Fühlen, steht im ständigen Austausch mit dem Gehirn und wird daher oft auch als das Bauch-Gehirn oder das zweite Gehirn bezeichnet.

Es heißt nicht umsonst „Gut gekaut ist halb verdaut!“ Indem wir langsam essen und alles sorgfältig kauen, beginnt im Grunde schon eine gute Verdauung. Je weniger gut wir kauen, desto eher kann es beispielsweise zur Übersäuerung und zu einer Magenschleimhautentzündung kommen. Bis zu 1,5 Liter Speichel, die wir täglich in unserem Mund produzieren, enthalten wichtige Enzyme, die direkt damit beginnen die Nährstoffe aufzuspalten und auch eine Vielzahl von Abwehrstoffen.

Dann geht es weiter in den Magen, hier bleibt feste Nahrung zwischen 1 und 5 Stunden und wird durch den Magensaft weiter zerkleinert und aufgespalten, außerdem werden Viren, Bakterien und Pilze unschädlich gemacht. Und es treten weitere wichtige Stoffe auf den Plan, die etwa Eiweiße aufspalten, die Verdauung von Fetten in Angriff nehmen oder auch dazu beitragen, dass das lebenswichtige Vitamin B12 aufgenommen werden kann, das unser Körper nicht selbst herstellen kann.

Unser Magen arbeitet nicht nur chemisch, sondern auch mechanisch, seine Muskelschichten ziehen sich zusammen und bugsieren somit den Nahrungsbrei weiter. Dieser wird dabei auch flüssiger und auf seine nächste Station im Dünndarm vorbereitet. Kohlenhydrate wie Nudeln sind in einer halben Stunde bereit für den Einlass, bei Fetten und Eiweißen, wie Steak oder Hülsenfrüchten, kann das viel länger dauern, bei schlecht gekauten Nahrungsmitteln sowieso.

Unser Dünndarm erreicht eine Länge von 5-6 m, seine Oberfläche, die sich extrem vergrößern kann, ermöglicht es, die lebenswichtigen Nährstoffe schneller in den Blutkreislauf zu bringen. Hier kommt auch jede Menge Flüssigkeit zusammen, insgesamt um die 7 Liter, bestehend aus den 2-3 Litern, die wir am Tag trinken sollten und Speichel, Magensaft und Sekreten aus Galle und Bauchspeicheldrüse.

Am Ende des Dünndarmes ist der Großteil unserer Ernährung verdaut, was dann noch übrig ist, wandert zur endgültigen Entsorgung in den Dickdarm. Er ist eine Art Resteverwerter und auch das Reich von Millionen von Mikroorganismen, die immerhin 10% der von uns benötigten Energie beisteuern.

In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Tipps und Infos vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.