G’sundes Südtirol: Haut als Spiegel der Gesundheit
Kein anderes Organ lässt besser Schlüsse über uns zu, als unsere Haut, auch weil sie außen liegt und damit teilweise gut sichtbar ist, erklärt Dr. Christian Thuile.
Unser Alter beispielsweise können wir noch so gekonnt kaschieren, an bestimmten Stellen unserer Haut gibt es ein paar ziemlich aussagekräftige Hinweise darauf, etwa Altersflecken oder Falten an den Händen und am Hals. Und gerade an der Haut der Hände können wir oft erkennen, ob jemand eher einen Handwerksberuf oder einen Bürojob hat. Allgemein sieht man es der Haut an, wenn sich jemand viel im Freien aufhält und oft auch wie gut oder schlecht die Lebensweise unseres Gegenübers ist.
Besonders für Ärzte stellt die Haut eine wichtige Informationsquelle dar, sie kann wichtige Hinweise auf mögliche Erkrankungen liefern. Einerseits ganz konkrete, denn viele Erreger zeigen sich durch einen Hautausschlag, wie Masern oder Röteln bei Kindern, die durchaus gefährlich werden können und daher möglichst rechtzeitig zu behandeln sind. Andererseits deutet eine blasse Haut oft eher indirekt drauf hin, dass es jemandem nicht gutgeht. Ist dies öfter der Fall kann dahinter eine Blutarmut stecken, bei Frauen oft ein Eisenmangel, auch ein niedriger Blutdruck kann Betroffene blass aussehen lassen. Hat die Haut eher einen gelblichen Ton, kann dies mit einer Erkrankung der Leber zusammenhängen, meist fällt das zuerst an den Augen auf. Je besser die Haut durchblutet ist, desto rosiger ist sie, desto gesünder schaut man aus, so Dr. Thuile, sind die Bäckchen aber auffallend rot, könnte das Ausdruck für einen hohen Bluthochdruck sein.
Wie der Darm verfügt auch unsere Haut über ein so genanntes Mikrobiom. Damit bezeichnen wir eine Vielzahl von wichtigen Bakterien, die uns vor negativen äußeren Einflüssen schützen, vorausgesetzt sie sind im Gleichgewicht. Und hierzu eine wichtige Empfehlung von Dr. Thuile: Waschen wir uns das Hautmikrobiom, diesen wichtigen Schutzmantel, nicht durch zu häufiges Waschen ab oder indem wir für den jeweiligen Hauttyp zu aggressive Produkte verwenden.
Ständiger Stress ist auch für unsere Haut eine große Belastung. Wird vermehrt das Stresshormon ausgeschüttet, durch einen erhöhten Cortisolspiegel, wird die Schutzbarriere der Haut gestört und wir werden anfälliger für Krankheitserreger, die Haut wird fahl, trockener, regeneriert nicht mehr so gut und die Wundheilung ist verlangsamt. Eine aktuelle, internationale Studie bestätigt, dass durch Stress auch vermehrt Pickel auftreten, die viel langsamer abklingen und dass Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte unter Stress viel leichter und häufiger auftreten.
In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.