G’sundes Südtirol: Entzündete Nasennebenhöhlen
Die Nasennebenhöhlen sind extrem wichtig für unsere Gesundheit, die meisten beachten sie aber erst, wenn sie entzündet sind, erklärt Dr. Christian Thuile.
Es handelt sich dabei um vier paarweise angeordnete Hohlräume im Schädelknochen, die wichtige Aufgaben für unsere Gesundheit erfüllen. Sie sind aber auch entscheidend für den Klang und die Farbe unsere Stimme, das merken wir ganz deutlich, wenn wir erkältet sind.
Die Nasennebenhöhlen brauchen es, um unsere Atemluft aufzuwärmen und zu befeuchten, damit sorgen sie dafür, dass unsere Atemwege gesund bleiben. Da der Gang zwischen Nase und Nebenhöhlen aber eng ist, kommt es etwa wegen eines Schnupfens, wegen einer verstopften Nase, leicht zu einer Entzündung (Sinusitis). Dadurch erwärmt sich die Luft dahinter und Viren und Bakterien können sich so richtig breit- und uns krankmachen. Eine Nasennebenhöhlenentzündung zu unterschätzen wäre ein großer Fehler, denn wenn sie chronisch wird, kann es passieren, dass sie sich weiter durch den Knochen frisst und dann auch die Augen oder sogar das Gehirn betrifft.
Ein typisches Merkmal für eine Nasennebenhöhlenentzündung ist oft ein Schnupfen, der einfach nicht mehr weggeht. Auch Kopfschmerzen im Bereich der Stirnhöhlen und des Kiefers und diese Punkte sind dann auch sehr druckempfindlich und die Schmerzen werden schlimmer, wenn man den Kopf nach vorne beugt. Ein weiterer wichtiger Hinweis ist ein erhöhter Druck in den Augen und Betroffene können oft nichts mehr riechen oder schmecken, bei schwereren Infektionen kommt auch Fieber dazu.
Die erste und wichtigste Maßnahme, gerade im Anfangsstadion einer Nasennebenhöhlenentzündung, ist eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr. Und die Nase ist ganz dringend freizubekommen, damit das Nasensekret abtransportiert werden und wieder ein Luftaustausch stattfinden kann. Dafür eignen sich Sprays gut, einfach mit Meeressalz oder auch mit bestimmten Wirkstoffen, manchmal ist auch ein Kortisonspray nötig.
Es lässt sich auch viel mit klassischen Inhalationen erreichen, wie man sie von früher her kennt. Heiße Dampfbäder, am besten mit geeigneten ätherischen Ölen, öffnen die Nasengänge und sind oft schon ausreichend, um die Luftzirkulation zu den Nasennebenhöhlen wieder herzustellen. Antibiotika sollten wirklich die letzte Wahl sein, so Dr. Thuile, auch aus einem ganz praktischen Grund, denn die Nasennebenhöhlen sind sehr schlecht durchblutet und entsprechend schwierig wird es mit der Aufnahme. Mit Ausnahme natürlich von eitrigen Entzündungen, dann kommen wir um Antibiotika nicht herum. Ansonsten hat die Pflanzenheilkunde viel zu bieten, wie das Kauen und Essen von scharfem Meerrettich und sehr gut zum Öffnen der Zugänge zu den Nasennebenhöhlen funktionieren auch Eukalyptus, Orangen- und Zitronenöl, genauso wie Myrrhe und auch Thymianextrakte.
In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.