G’sundes Südtirol: Die Wirkung von künstlichem Licht
Unser Alltag ist mittlerweile vom künstlichen Licht von Lampen, Bildschirmen, Smartphones und Co. geprägt, erklärt unser Radio-Dr. Christian Thuile.
Der Mensch braucht das Tageslicht, wie die Luft zum Atmen, um körperlich wie auch geistig gesund und leistungsfähig zu bleiben. Die Frage ist aber, was das viele künstliche Licht mit uns macht, dem wir meist täglich stundenlang ausgesetzt sind, vor allem jetzt im Winter, bei der Arbeit, in der Schule, wie auch zu Hause.
Die positiven Impulse des Tageslichtes werden über unsere Augen, der Netzhaut, zum Gehirn übertragen, mit dem Auftrag die so genannten Glückshormone zu bilden und dadurch wird unser Biorhythmus reguliert, unsere wichtige innere Uhr getaktet. Einfaches künstliches Licht kann nichts dergleichen, ganz im Gegenteil, wir wissen heute, dass es in Zusammenhang mit verschiedenen körperlichen und seelischen Beschwerden steht.
Künstliche Lichtquellen ermöglichen es uns zwar, die Nacht zum Tag zu machen, bestehen aber aus ganz anderen Wellenlängen wie das Sonnenlicht und führen gerade bei sensiblen Menschen schnell zu negativen Auswirkungen für Gesundheit und Wohlbefinden. Dass wir Schaden davontragen, wenn wir am Abend im Wohnzimmer das Licht anmachen, im Schein der Lampe ein Buch lesen oder zur Entspannung am Handy ein Computerspiel spielen, ist normalerweise nicht zu erwarten. Aber wer Schichtarbeit macht oder auch untertags permanent künstlichen Lichtquellen ausgesetzt ist, muss auf Dauer mit einer nachhaltigen Störung des Tag-Nacht-Rhythmus rechnen. Die Folge davon können allen voran Schlafstörungen sein, Einschlaf- wie auch Durchschlafstörungen und Studien zeigen auch, dass Magendarmbeschwerden und Herzkreislauf-Erkrankungen öfter auftreten und auch bestimmte Krebserkrankungen werden in diesem Zusammenhang genannt. Am empfindlichsten reagieren darauf aber natürlich unsere Augen, als unmittelbare Eintrittspforte für das (künstliche) Licht.
Ebenfalls problematisch sind unsere teils taghell beleuchteten Nächte in größeren Orten, für die übertrieben vielen Lichtquellen in der Nacht, wurde ja auch der Begriff der „Lichtverschmutzung“ geprägt. Und diese hat erwiesenermaßen negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Tiere und bringt auch unseren Tag-Nacht-Rhythmus durcheinander. Das betrifft vor allem unser Schlafhormon Melatonin, denn auch wenn wir es vielleicht auf die gewohnten Stunden Schlaf bringen, Tiefe und Erholungswert sind heutzutage oft geringer. Und wenn wir auf Dauer keine gute Schlafqualität hinbekommen, sind wir untertags müde, büßen Leistungsfähigkeit ein, unsere Konzentrationsfähigkeit sinkt und mit der Zeit riskieren wir eine chronische Müdigkeit, bis hin zu einer Art Burnout. Und wenn sich unser Körper nicht mehr ausreichend erholen kann, kommt es auch viel eher zu einem nervösen Darm, der so genannte Reizdarm ist ein immer größer werdendes Problem unserer Zeit.
In unserer Gesundheitspraxis bekommen Sie Infos und Tipps vom bekannten Südtiroler Komplementärmediziner, Ernährungsexperten und Bestsellerautor: Dr. med. univ. Christian Thuile. Ihre Fragen zum aktuellen Thema können Sie uns auch mailen.