Gartentipps: Rosen – Die jungen Wilden müssen weg

Für die meisten von uns umfasst die Rosenpflege die richtige Standortwahl, den Rückschnitt und die Düngung. Doch damit ist es nicht getan! Rosen müssen regelmäßig kontrolliert werden – denn die „bösen Stiefschwestern“, die sogenannten Wildtriebe, können der Edelrose stark zusetzen.

Der Grund für das „wilde Treiben“

Fast alle Gartenrosen sind auf einer Wildrosenunterlage veredelt. Diese einfache Rose (bot. Rosa canina – Hunds- oder Heckenrose) übernimmt die Aufgabe einer Amme: Sie versorgt die aufgepfropfte Edelrose mit Nährstoffen und sorgt für eine kräftige Entwicklung der edlen Rosensorte. Immer wieder kommt es jedoch vor, dass sich aus der „Amme“ (der Unterlage) eigener Nachwuchs herausschiebt.


Die jungen Wilden müssen weg!


Wenn sich diese jungen „Wilden“ ungehindert entfalten, entziehen sie der edlen Rose Nahrung, Wasser und Licht – und überwuchern sie schließlich. Das kann bis zum Absterben der Edelsorte führen. Zudem schwächt dieser Raub von Kraft und Energie die Rose und macht sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Deshalb müssen Wildtriebe umgehend und gründlich entfernt werden.


Das ist zu tun:


Zuerst wird die Veredelungsstelle freigelegt, aus der sich die Wildtriebe herausschieben. Anschließend reißt man den Wildtrieb mit einem kräftigen Ruck direkt an seiner Ansatzstelle ab. Wichtig: Bleibt auch nur ein Stummel stehen, kann dieser über schlafende Augen (Knospen) neue Wildtriebe bilden.
Wer mit der Gartenschere arbeiten muss, setzt sie so dicht wie möglich am Wurzelhals an – sodass auch die ringförmige Verdickung an der Triebbasis, der sogenannte Astring, mit entfernt wird. Dieser enthält teilungsfähiges Gewebe, das sonst in wenigen Jahren erneut Triebe hervorbringt.


Den Wildtrieb erkennen

Ein genauer Blick auf Blätter und Rinde genügt, um Wildtriebe zu erkennen: Sie haben kleineres, helleres und mattes Laub, während Edeltriebe meist große, dunkelgrüne und glänzende Blätter besitzen. Auch die Bestachelung ist bei Wildtrieben anders.
Wenn Sie unsicher sind, hilft es, die Blüte abzuwarten: Wildrosen tragen immer einfache, weiße bis rosafarbene Blüten – im Gegensatz zu den meist gefüllten Blüten der Edelrosen.

Hinweis:
Rosendünger sollte nicht über Blätter oder Blüten, sondern nur auf den Boden ausgebracht werden. Ab August sollte die Düngung ganz eingestellt werden, damit die Rosen gut ausreifen können.