Gartentipps: Quitten - Das vergessene Obst

Kaum ein Nutzgarten kommt ohne Apfel-, Birnen- oder Zwetschgenbaum aus. Quittenbäume findet man dagegen nur selten. Dabei sind die Früchte in der Küche vielseitig verwendbar und sehr gesund. Einziger Nachteil gegenüber anderen Obstsorten: Quitten können nicht roh gegessen werden.

Quittenbäume sind wahre „Hingucker“ im Garten –  und das nicht nur im Herbst, wenn die goldgelben Früchte erntereif sind. Im Frühjahr bilden sie zahlreiche weiße oder hellrosa Blüten aus, die im Vergleich zu Apfel- oder Kirschblüten recht groß ausfallen.

Quittenbäume brauchen kaum Platz
Quittenbäume sind auch für kleinere Gärten gut geeignet, da sie nur etwa zwei bis fünf Meter hoch werden. Zu unterscheiden sind Apfel- und Birnenquitten, die ihre Namen der jeweils ähnlichen Form der Früchte verdanken. Apfelquitten haben ein etwas härteres und trockeneres Fruchtfleisch, Birnenquitten sind weicher und daher leichter zu verarbeiten, ihr Aroma ist weniger herb als das der Apfelquitten.

Der Standort
Quitten lieben sonnige, windgeschützte Standorte, sind ansonsten aber recht anspruchslos. So wachsen sie auf fast allen durchlässigen Gartenböden, sofern diese nicht zu kalkhaltig sind. Staunässe vertragen sie nicht.  Quitten sind meist Anfang bis Ende Oktober reif. Pflückreif sind die Früchte, sobald sie  leuchtend gelb sind, einen feinen Duft abgeben und die Schale langsam ihren weichen Flaum verliert. Bis in den November hinein können Quitten am Baum bleiben, sollten aber vor dem Frost geerntet werden, da sie sonst an Aroma verlieren.   

Richtig Einpflanzen
Zum Pflanzen eine Grube von etwa doppelter Tiefe und Breite des Wurzelballens ausheben. Beim Einsetzen darauf achten, dass die Veredelungsstelle mindestens zehn Zentimeter aus der Erde ragt. Direkt nach dem Pflanzen und in den ersten Wochen immer ausgiebig wässern. Jungbäume im Winter bei starkem Frost mit einem Gartenvlies abdecken. Es empfiehlt sich, zwei Bäume nebeneinander zu pflanzen. Da die meisten Quitten Selbstbefruchter sind, werden so mehr Blüten befruchtet und der Ertrag steigt deutlich.


Übrigens:
Quittenbäume sind sehr pflegeleicht: Gelegentlich die Krone ausgelichten und einzelne Triebe eingekürzt, um die Pflanze zum Verzweigen anzuregen. Bester Zeitpunkt: Frühjahr vor der Blüte.
Falls die Quitten noch nicht ganz reif sind, können sie an einem kühlen Ort nachreifen. Im Keller können die Früchte etwa zwei bis drei Monate lagern. Fallobst oder Früchte mit Druckstellen sollten möglichst sofort verarbeitet werden.  

 

Die Gartentipps von unserem Experten Andreas Modery.