Gartentipps: Gemüseanbau im Schatten
Eines steht fest: Unter großen Bäumen wird es mit einem Obst- oder Gemüsebeet nichts. Das liegt jedoch nicht nur am fehlenden Licht, sondern auch an der Konkurrenz durch die Baumwurzeln! Auf einem Nordbalkon, einer schattigen Terrasse oder im wandernden Schlagschatten hoher Gebäude spricht hingegen nichts gegen den Anbau.
Gemüsearten, die im Schatten gedeihen, sind Brokkoli, Blumenkohl, Erbsen und Bohnen. Diese Pflanzen bevorzugen zwar helle Standorte, wachsen aber auch im Halbschatten oder lichten Schatten – nicht ganz so üppig, aber dennoch zufriedenstellend. Zu den Schattenkünstlern zählen auch Spinat, Schnittsalat und Feldsalat. Weniger als drei bis vier Sonnenstunden täglich sollte man ihnen jedoch nicht zumuten. Bei Lichtmangel reichert sich in den Blättern gesundheitsschädliches Nitrat an! In der Sonne wird dieses Nitrat im Tagesverlauf wieder abgebaut – am geringsten ist die Konzentration daher bei einer Ernte am Nachmittag.
Dill, Schnittlauch, Minze oder Petersilie beeinträchtigt ein schattiger Standort weder im Wachstum noch im Aroma. Wer aus dem Wald kommt, hat von Natur aus gelernt, mit wenig Licht zurechtzukommen. Auch Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Walderdbeeren vertragen Schatten gut.
Besonderheiten des Schattengärtnerns:
Da Pflanzen im Schatten schwächer wachsen als in der Sonne, benötigen sie deutlich weniger Dünger und Wasser. Zudem verdunstet im Schatten weniger Wasser, sodass die Pflanzen langsamer abtrocknen. Daher gilt: Die „Schattenkinder“ sollten nicht pauschal gegossen, sondern nur nach Bedarf bewässert werden! Der Boden sollte leicht feucht, aber nicht nass sein und zwischen den Wassergaben oberflächlich antrocknen.
Übrigens:
Achte darauf, dass die Gemüsesorten mindestens lichtdurchfluteten Halbschatten erhalten. Andernfalls lagert sich vermehrt Nitrat in den Blättern ab – besonders bei starkem Lichtmangel. Je heller der Standort, desto mehr Nitrat wird wieder abgebaut. Eine Ernte am Nachmittag ist also am gesündesten.
Wer Obst oder Gemüse im Schatten einer hohen Mauer anbauen möchte, kann diese hell streichen. Das mag banal klingen, doch reflektiertes Licht hellt den Standort spürbar auf.
Bei hoher Luftfeuchtigkeit können Schnecken zum Problem werden. Schneckenbarrieren oder etwas Schneckenkorn gehören daher zur Grundausstattung.