Don Paolo Renner in "Feuer & Flamme"

Er war 35 Jahre Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen, hat unzählige Studierende geprägt, über Gerechtigkeit, Glaube und gesellschaftliche Verantwortung geschrieben – und ist doch immer Priester geblieben. Am Sonntag ist Don Paolo Renner zu Gast im Sonntagsfrühstück – und spricht über einen Feiertag, der uns alle betrifft: Allerheiligen/ Allerseelen.

Renner ist ein Mann, der sich nicht scheut, auch unbequeme Fragen zu stellen. Auf die Frage, ob ihn Entscheidungen aus Rom manchmal frustrieren, antwortet er offen: „Ja, aber ich werde die Firma nicht verlassen. Ich hab Jesus und Bischof Gargitter versprochen, Priester für mein ganzes Leben zu sein – und das werde ich tun. Ich bin manchmal nicht einverstanden mit den Entscheidungen aus Rom und ich versuch trotzdem einen Kompromiss zu finden – zwischen den Geboten von oben und den Notwendigkeiten von unten.“ Sein Weg zum Priesterberuf war nicht vorgezeichnet. Zuerst wollte er Agrarwissenschaften studieren. Die Reaktion der Eltern: gemischt. „Die Mama hat eine Träne fließen lassen… Worauf ich gefragt habe: Warum bist du traurig? Sie dann: Ich verlier einen Sohn. Worauf ich gesagt hab: Ich werde der Einzige sein, der auf dich schaut, wenn du alt bist.“ Heute ist er in der Seelsorge aktiv – ganz bewusst. „Nach 35 Jahren als Professor hab ich gesagt: Es braucht frische Luft. Ich bin froh, dass ich mich jetzt endlich der Seelsorge widmen kann. Ich bin ja eigentlich Priester geworden, um in den Pfarreien zu wirken.“ Und an Allerseelen? Da spricht er offen über seine eigenen Gedanken zum Tod: „Ich denke oft an Kardinal Martini… der sagte, er hoffe, dass ihm am Ende jemand die Hand hält – ein Mensch oder ein Engel. So ist es auch bei mir.“

Das ganze Interview hören Sie am Sonntag ab 10 Uhr auf Südtirol 1, bei Daniel Winkler.