Der "Naturfotograf 2025" in "Feuer & Flamme"
Philipp Egger aus Prad ist einer jener stillen Südtiroler, die plötzlich weltweit gehört werden. 2025 ist sein Jahr: Kaum ein internationaler Naturfotografie-Preis, den er nicht gewonnen hat – gekrönt vom Titel Naturfotograf des Jahres 2025. Seine Bilder gingen um die Welt, erschienen bei BBC, National Geographic, The Guardian oder der New York Times.
Für Egger ist dieser Erfolg kein Selbstzweck. „Die Sieger-Fotos waren in allen Medien weltweit vertreten – dadurch kann ich der Natur eine enorme Stimme geben, und darum geht’s mir“, sagt er. Warum gerade heuer? „Ich denke, heuer hat einfach viel gut zusammengespielt. Wahrscheinlich hab ich auch den Nerv der Zeit und die Thematiken getroffen, die grad sehr präsent sind in der Welt. Das hat wahrscheinlich die vielen internationalen Juroren überzeugt.“ Seine Fotografien erzählen von Klimawandel, Vergänglichkeit und der stillen Kraft wilder Tiere – nie laut, aber eindringlich. Was seine Arbeit auszeichnet, ist Geduld. Manche Bilder entstehen nicht in Tagen, sondern über Jahre hinweg. Egger wartet, beobachtet, studiert Licht, Wetter und Verhalten. „Um gewisse Fotos zu machen, muss man sehr viel vorhersehen können und erahnen, was als nächstes passiert, damit du eben vorbereitet bist.“ Diese Fähigkeit wurzelt in seiner Persönlichkeit. Er beschreibt sich selbst als „emotionaler, tiefgründiger und eher ruhiger Mensch“, als Einzelgänger, der viel allein in der Natur unterwegs ist. „Allein kann ich die Natur anders wahrnehmen, ich kann eintauchen in die Kreisläufe und verstehe besser die Zusammenhänge.“
Philipp Egger ist kein Fotograf der schnellen Effekte, sondern ein Erzähler in Bildern. Wenn auch Sie ihn persönlich kennenlernen wollen, sind Sie beim letzten Sonntagsfrühstück dieses Jahres auf Südtirol 1 (bei Daniel Winkler, ab 10 Uhr) genau richtig.
