Der Expo-Macher im Sonntagsfrühstück

Der Bozner Manfred Schweigkofler zu Gast bei Feuer und Flamme. Zum Schlafen wird er wenig kommen in den nächsten Wochen. Am 1. Mai startet die Weltausstellung Expo in Mailand, Manfred Schweigkofler ist verantwortlich für den Südtirol-Stand. Und wie immer bei Großveranstaltungen wird bis zum letzten Moment intensiv gearbeitet und vorbereitet.

„Aber ich gehe ja gerne bis an meine Grenzen“, sagt Schweigkofler und schmunzelt.

Der Südtirol-Stand ist mit 80 Quadratmetern ein sehr kleiner Stand. Aber ein sehr hoher: sieben Baumstämme ragen über das Expo-Dach hinaus, und fungieren als Aussichtsplattformen.  Die höchste befindet sich in  13 Metern Höhe. Auf den Plattformen werden Events organisiert, und es gibt auch Südtiroler Spezialitäten zu probieren.

Weltausstellungen gibt es seit 160 Jahren. Sie ziehen aber auch heute noch Massen an, versichert Manfred Schweigkofler. Allein bei der Expo 2010 im chinesischen Shanghai kamen 65 Millionen Besucher. „Die Expo ist eine riesige Kontaktbörse, ein gigantischer Lunapark und eine Werkstätte für Zukunftsgedanken“, so beschreibt es Schweigkofler. Die Besucher kommen in den Genuss einer kleinen Weltreise.

Jede Nation bemüht sich um einen besonderen Auftritt: Schweigkoflers Geheimfavoriten in Mailand: Die Pavillons von Deutschland, der Schweiz, Aserbaidschan und Angola. Hinter Südtirol, versteht sich.

Der Opa Manfred Schweigkofler genießt seine beiden Enkel. Er ist, wie die meisten Großeltern, sehr nachsichtig mit den beiden, nachsichtiger als er mit seinen eigenen Kindern war. Die beiden lieben ihn dafür.

Schweigkoflers Abschied aus dem Stadttheater Bozen 2012 war im ersten Moment ein Schock, im zweiten Moment eine Befreiung. Heute sagt er, er wisse nicht woran die Zusammenarbeit mit der Stiftung Stadttheater letztendlich gescheitert ist. „Manchmal stürzen Situationen unerwartet ab, beide Seiten nehmen Justament-Standpunkte ein und lehnen jeden Kompromiss ab“, erklärt Schweigkofler, so sei es zu seinem Abschied als Direktor gekommen.

Schweigkofler hat während seiner Zeit im Bozner Stadttheater viele Opern inszeniert, und dafür auch ein breites Publikum gewinnen können. Inszenierungen macht er weiterhin, nur nicht mehr in Bozen. In der slowenischen Hauptstadt Ljubliana bringt er den Othello von Giuseppe Verdi auf die Bühne, im Jänner 2016, auf der größten Bühne Sloweniens vor 1600 Zuschauern. Schon jetzt laufen die Vorbereitungen für die insgesamt 14 Aufführungen. Danach will er sich einige Wochen Urlaub gönnen, und den Expo- und Opernstress abschütteln. 

Beim Sonntagsfrühstück Feuer und Flamme macht uns Manfred Schweigkofler Lust auf einen Besuch der Weltausstellung in Mailand.

 

 

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