Der Eggentaler Cowboy - Gitarrist Chris Kaufmann in "Feuer & Flamme"

Mit einem Knopfdruck hat Gitarrenlehrer Werner Bauhofer vor vielen Jahren den Traum von Mama Kaufmann in Schutt und Asche gelegt, ihr Christian würde doch noch einen normalen Beruf erlernen. „Es gibt inzwischen unendlich viel Musik, die ich fantastisch finde! Aber als mir Werner in seiner Liebe zur Country-Musik damals das Video „Nashville Chops and Western Swing Guitar“ von Brent Mason gezeigt hat, war es um mich geschehen“, lacht Chris, „der Introsong ist der Soundtrack meines Lebens.“

Lust auf Gitarre bekam Chris mit dreizehn aus eher unspektakulären Gründen, erzählt er: „Mein Kollege Hannes und ich wollten eine Band gründen. Dann ging das Gestreite darum los, wer Schlagzeug spielen darf. Nun gut – ich war es nicht!“ Klavier wäre damals sowieso nicht in Frage gekommen. „Viel zu uncool!“, grinst der Deutschnofner. „Der Klassischen Gitarrenunterricht hat mich dann so gelangweilt, dass ich mich ganz taktisch vertschüsst habe, als ich die ersten Akkorde beigebracht bekommen hatte.“ Mit „House of the Rising Sun“, dem amerikanischen Folk-Song, den die Animals vor über fünfzig Jahren zum Welthit machten, lernte Chris seinen ersten richtigen Song, erinnert er sich: „Der hat ziemlich viele Akkorde, da war ich eine Weile gut beschäftigt.“

Damit liegt Chris´ erste Band-Erfahrung beinahe zwanzig Jahre zurück - seine letzte jetzt sind Truck Stop. Vor einigen Jahren lernte er durch Zufall Dirk Schlag, den ehemaligen Gitarristen der legendären deutschen Country-Band kennen und dieser bat Chris, ihn ab und zu zu vertreten. Als Schlag endgültig zur Band Santiano wechselte, rückte Chris endgültig nach. „Es ist ein unfassbares Glück, dass genau ich den einzigen Profi-Job als Country-Gitarrist in Europa bekommen habe“, weiß Chris, „denn wenn du auf einen Musikstil spezialisiert bist, ist es unheimlich schwierig, genau mit dieser Musik sein Geld zu verdienen.“ Andererseits ist sich Chris dessen bewusst, dass eingefleischte Truck-Stop-Fans ihn immer mit Schlag vergleichen werden. Seither versucht Chris weiterhin das zu liefern, was die Fans gewohnt sind und erwarten, andererseits bietet er seine Qualitäten an. Damit fährt er recht gut, und da ihn auch kein übermäßiges Heimweh plagt, genießt er das viele Unterwegssein seither in vollen Zügen.

„Männer sind so“ heißt das neue Album, das Truck Stop am 9.Oktober diesen Jahres herausbringen. Wie Männer wirklich sind, und wie der Kaufmann Chris, das und vieles mehr erzählt uns der Eggentaler am Sonntag in „Feuer und Flamme“ zum Frühstück. (Sonntag, den 27.9.2015, 10-12 Uhr, bei Sarah Bernardi)

 

 

 

 

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