Backstatage: Feldi

Einen Plan fürs Leben? Daniel Felderer alias Feldi hat keinen. Was er weiß, ist, dass er stets seiner Intuition folgen will. Jüngst gab der Vinschger Videograf sein Debüt als Rapper, im Sommer wird er mit seiner Musik erstmals auf einer großen Bühne stehen.

Jeder Song sei für ihn zu Beginn wie ein leerer Raum, den er nach und nach mit Inhalten füllen könne – „und zwar genau so, wie sie aus mir herausströmen“. Feldi ist Authentizität besonders wichtig: „Im Alltag kann man nicht immer zu 100 Prozent authentisch sein, zum Beispiel, weil man sein Gegenüber mit gewissen Themen nicht überfordern will. In der Musik hingegen muss ich darauf keine Rücksicht nehmen.“

Eines seiner Hauptthemen ist der Schutz von Tierrechten. So weist er etwa auf die Missstände in der globalen Fleischindustrie ein. „Vieles in unserer Gesellschaft beruht auf Gewohnheiten. Und Gewohnheiten kann man ändern, das trifft auch auf den exzessiven Fleischkonsum zu“, findet Feldi. Neben Tierrechte-Songs schreibt er gerne auch über alte Wunden. „Über die Musik gelingt es mir am besten, Erlebtes und Erfahrenes zu verarbeiten.“

Kürzlich hat Feldi seine Debüt-EP „No time to grow up“ veröffentlicht. Von ruhig bis aggressiv reicht das Stimmungsrepertoire des Mini-Albums mit seinen 6 Songs. Der musikalische rote Faden ist die hohe Qualität – in Produktion und Rap. Feldi verfolgt die Sache mit der Musik erst seit eineinhalb Jahren aktiv, wie er uns sagt. Wesentlich länger – und auch hauptberuflich – ist er Filmer. Feldi ist eine „One-Man-Show“: Er schreibt seine Songs selbst und dreht auch das passende Video dazu.

Aktuell lebt er, der schon in vielen Orten in Südtirol gewohnt hat, in einem Van in Australien. „In dem Van lebe ich nicht nur, sondern schreibe und produziere auch Musik.“ Um sich das Leben vor Ort leisten zu können, dreht und schneidet er Hochzeitsvideos.

Für Feldi ist es sein dritter, längerer Aufenthalt in Australien. Seine Rückkehr plant er für Juli – für nichts weniger als seinen bisherigen Karrierehöhepunkt: Ende Juli spielt er nämlich auf dem „Vegan Campout Festival“ in Oxfordshire (England). „Es ist das größte Festival dieser Art in Europa“, weiß Feldi. „Erwartet werden rund 20.000 Menschen von überall her. Vor 2 Jahren war ich noch als Besucher da, jetzt als Künstler – einfach cool.“
Was er danach machen werde, stehe noch nicht fest. „Ich handhabe das, so wie bisher: Ich folge meiner Intuition. Das ist der Weg, der mich glücklich macht.“

BACKSTAGE:
Jeden Freitag (ab 16 Uhr), Samstag (ab 19 Uhr) und Sonntag (ab 17 Uhr) im Hitcountdown auf „Südtirol 1“ und immer freitags im „Dolomiten Magazin“ und auf „STOL“.