Backstage: Julian Deeg

Zweieinhalb Jahre lang hörte man nichts von ihm, jetzt meldet sich der Sarner Sänger und Songschreiber Julian Deeg zurück. Und zwar so, wie es wohl niemand von ihm erwartet hatte: Der Song „Marina“ ist ein Pop-Song im 80er-Jahre-Gewand, in dem sich Deeg von einer ganz neuen Seite zeigt – ohne Melancholie, dafür mit einem Augenzwinkern.

Deeg ist 25 Jahre alt, Texte und Melodien schreibt er schon seit seiner Jugend, und doch dauerte es bis 2018, bis endlich auch die Öffentlichkeit von seinen Talenten erfahren durfte. Sein Debüt „Das Beste“ war ein gefühlvoller Pop-Rock-Song, der perfekt in die damalige Zeit passte, die von Künstlern wie Pilipp Poisel, Max Giesinger oder AnnenmayKantereit geprägt war. 

Diese Welle der deutschsprachigen „Pop-Poeten“ ist mittlerweile abgeflacht. Und auch Deeg veröffentlichte nach „Das Beste“ nur noch eine weitere Single („Denker und Dichter“) in diesem Stil, um sich dann etwas zurückzuziehen. Die Coronazeit ab 2020 wurde für Deeg auch zu einer Phase der stilistischen Neuorientierung: „Ich hatte Lust auf etwas Neues. Also habe ich mir gemeinsam mit dem Sarner Musikproduzenten Markus Mayr alias Mac Maya überlegt, in welche Richtung es gehen könnte.“ Am Anfang sei dies natürlich kein einfacher Prozess gewesen: „Es ist nie leicht, die eigene Komfortzone zu verlassen. Es hat schon etwas Überwindung gekostet, aber jetzt bin ich froh drum“, sagt er. Deeg legte seinen ehemaligen Look ab und verpasste sich ein zeitgemäßes 80er-Retrogewand. Der Song „Marina“(der gleichnamige Kulthit von Rocco Granata hat übrigens nichts damit zu tun) markiert den Beginn einer neuen Ära. „Nicht nur die Sounds sind ungewohnt für mich, obwohl ich Falco eigentlich immer schon sehr gut fand. Nein, auch die Stimmung des Songs unterscheidet sich sehr von den ersten beiden Singles“, so der Musiker, der in seinem Hauptberuf Lehrer an der Landesberufsschule Johannes Gutenberg ist. „Der neue Song lebt von seiner positiven Energie. Ich denke, dass er damit sehr gut in die aktuelle Zeit passt, in der die Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft stehen, ungemein groß und auch belastend sind.“ Mit „Marina“ wolle er etwas Unbeschwertheit in den Alltag von vielen bringen.