Backstage: Aaron Mayr

Ab heute präsentieren wir euch bei „Backstage“ wieder das Beste aus Südtirols Musikszene – im „Dolomiten-Magazin“, auf „stol.it“ und auf „Südtirol 1“. Unser erster Künstler der 9. Staffel ist der Sänger und Songschreiber Aaron Mayr mit seiner sehr vielseitigen Debüt-EP „Augenblick“. Von brachial bis sentimental ist alles dabei.

Mayr ist 28 Jahre alt und kommt aus Eppan. Musik hat für ihn schon immer eine große Rolle gespielt im Leben, wie er selbst sagt: „Als Kind habe ich verschiedene Instrumente gelernt, zum Beispiel Klavier und später Schlagzeug. Mit 14 habe ich mit Freunden meine erste Band gegründet, die sich dann einige Jahre später wieder aufgelöst hat. Nur die Leidenschaft zur Musik, die ist mir nie abhandengekommen. Ich habe auch nach dem Aus der Band weiter Songs geschrieben – für mich“, sagt Mayr, der sich mit seiner EP „Augenblick“ nun endlich dazu entschlossen hat, sein musikalisches Schaffen an die Öffentlichkeit zu tragen. 
„Einfach frei heraus“ – so könnte man Mayrs Musik beschreiben. Er bildet die Bandbreite seiner Emotionen mit Klängen ab. „Die Musik ist mein Ventil. Ich bin ein sehr gefühlvoller Mensch, dementsprechend vielfältig ist auch meine Musik. Ich liebe Pop-Balladen genauso wie harte Rock-Nummern, die deutsche ebenso wie die englische Sprache. Richtig ist, was sich für mich richtig anfühlt.“

Mayr singt in den 5 Songs plus Bonustrack der EP über „das Leben, die Liebe und alltägliche Erlebnisse“. Das alles klingt deshalb so authentisch, weil sie seiner Gedanken- und Gefühlswelt entstammen. Dieses Ehrliche und Authentische ist zugleich die große Stärke des Eppaner Songschreibers. Es braucht Mut, sein Innerstes musikalisch nach außen zu kehren. Diesen Mut besitzt er zweifelsohne – frei nach dem Motto: „Wer nichts wagt, der nichts gewinnt“ – in der Liebe wie im Leben.
Ein Highlight der EP ist sicher der Eröffnungssong „Last Chance“, der schon seit geraumer Zeit auf Youtube gelistet ist und über 15.000 Klicks verzeichnen konnte. Stilistisch ist er angelehnt an die Nu-Metal-Ära. Ebenso radiotauglich, aber wesentlich sanfter kommt „Du bist die“ daher, eine Liebesgeschichte im Popgewand ohne Happy End.

„Du bist die“ ist eine Popnummer, dessen Instrumental leicht an Ed Sheerans „Castle on the hill“ erinnert. Das soll keineswegs als Kritik verstanden werden, da Mayrs Produzent, der Tschermser Florian Mahlknecht (seines Zeichens Frontmann von Lost Zone), über weite Strecken einen wirklich tollen Job macht. Er lässt den Künstler sich in seiner Vielseitigkeit austoben und versucht, dessen unkonventionelle Art nicht in fixe Muster zu pressen. Alles in allem ist „Augenblick“ ein äußerst gelungenes Erstlingswerk, das sich eine Fortsetzung verdienen würde. Dass es dazu kommen könnte, stellt Mayr zumindest in Aussicht, wenn er sagt, dass er bereits an neuen Songs arbeite.